Eishockey

Auch ein Stanley-Cup-Gewinner testet Österreichs WM-Team

Viele wollen es als gutes Omen sehen, dass der letzte Test von Österreichs Eishockeyteam vor der WM in Stockhom so wie vor der so erfolgreichen WM in Prag im letzten Jahr auch diesmal wieder in Wien gegen Kanada in Szene geht. Vor einem Jahr war die Mannschaft von Teamchef Roger Bader in Wien beim 1:5 chancenlos, schrieb aber dann beim dritten Gruppenspiel in Prag Geschichte, als das dritte Drittel gegen Kanada 5:0 gewonnen wurde, mit Toren von Benjamin Baumgartner, zweimal Peter Schneider, Dominic Zwerger und Marco Rossi in letzter Minute die Aufholjagd von 1:6 auf 6:6 gelang. Danach wurde in Geschichtsbüchern gekramt, wann eine Mannschaft bei der WM zuvor das letzte Drittel gegen Kanada 5:0 gewann. Das 6:7 nach Verlängerung änderte nichts an den Lobeshymnen für Österreichs Spieler, die dann im nächsten Spiel Finnland 3:2 bezwangen und das WM-Viertelfinale im letzten Spie gegen Großbritannien mit einer schlechten letzten Drittel zur 2:4-Niederlage geradezu verschenkten.

Heuer das Viertelfinale einzufordern, weil mit dem eingebürgerten Finnen Atte Tolvanen, der gegen Kanada sein zweites Länderspie bestreitet, das Tor wahrscheinlich besser besetzt sein dürfte als in Prag und Brian Lebler ein unerwartetes Comeback feierte, wäre der völlig falsche Ansatz. Auch diesmal geht es in den Partien gegen Finnland, Schweden, die Slowakei, Kanada, Frankreich, Slowenien und Lettland vorrangig um den Klassenerhalt. Es wäre der vierte hintereinander. Daran ließen die Kapitäne Thomas Raffl und Dominique Heinrich keinen Zweifel: „Die Erfolge der letzten vier Jahre können uns jetzt nicht helfen.“ Aber sie glaubten trotzdem: „Wir haben sehr viel, was man zum Gewinnen braucht!“

Bis auf Marco Rossi sind Sonntag in Wien alle Torschützen der Prager Aufholjagd im Einsatz. Rossi schied mit Minnesota wie erwartet in der ersten Runde des NHL-Play-offs gegen Las Vegas aus, Bader nahm deshalb Kontakt mit ihm und seinen österreichischen Agenten auf. Aber wegen der ungeklärten Vertragssituation gibt es keine Chance, auf die WM-Teilnahme von Rossi. Es ist auch nicht zu erwarten, dass die sich in den nächsten Tage ändert. Zum Glück kamen die Detroit Red Wings nicht in die Play-offs, dadurch gab es grünes Licht für Marco Kasper (Bild). Seine erste volle NHL-Saison lässt einiges von ihm auch bei der WM erwarten.  Nicht dabei als Assistent ist diesmal Baders Freund Arno Del Curto. Der Spezialist in Sachen Motivation sagte aus privaten Gründen ab. Neu im Staff ist KAC-Trainer Kirk Furey.

Kanadas Teamchef ist der 60 jährige Dean Evason, bis November 2023 der Trainer von Rossi bei Minnesota. Er hat 15 NHL-Spieler dabei.  Routiniers wie den 34 jährigen Ryan O´Neill von Nashville, Jungstars wie den 20 jährigen Adam Fantili, Center bei Columbus, oder den zwei Jahre jüngeren Macklin Celebrini, 2024 beim NHL-Draft als Erster von San Jose gezogen.  Auch ein Stanley-Cup-Sieger spielt in Wien: Der 31 jährige Verteidiger Brandon Montour schaffte dies vor einem Jahr mit den Florida Panthers, inzwischen spielt er bei Seattle.

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