Fußball

Auf nach Seefeld: Die Geheimnisse des bis zum Viertelfinale gebuchten Quartiers

Dienstag Mittag bezieht Österreichs Team sein „Base Camp“ für die Europameisterschaft im Hotel Nidum in Seefeld. Das ist exklusiv gebucht, der offizielle Eröffnungstermin des „Casual Luxury Hotels“ ist der 5. Juli, drei Tage nach dem Viertelfinale. Bis dahin hat der  ÖFB das Camp gebucht. Erst danach gibt es Zimmer für Urlauber ab 155 Euro, vom Balkon hat man einen malerischen Blick hinab in das Inntal (Bild oben).  In der siebenten Etage residiert Franco Foda so wie vor ihm bis letzten Sonntag sein deutscher Kollege Jogi Löw, sein Trainer in Spielerzeiten beim VfB Stuttgart. Auf 118 Quadratmetern in der  Suite „Awesome“ kann Foda an einem Plan für Österreichs ersten Sieg bei einer EM-Endrunde am Sonntag in Bukarest gegen Nordmazedonien tüfteln. Wird notwendig sein, denn was er Sonntag nach der Nullnummer gegen die Slowakei sagte, über mangelnde Dynamik, keinen Tiefgang, zu wenig Tempo und Fehler in der Restverteidigung klang fast so wie am 31. März nach dem 0:4 gegen Dänemark. Das lässt fast darauf schließen, dass  Österreichs Team keinen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Und über die Aufstellung muss er ja auch nachdenken. Zumindest über zwei, drei Positionen, wie er Sonntag eingestand.

Für das deutsche und österreichische Team wurde das  Hotel generalüberholt, Zimmer, Restaurants und der Poolbereich komplett  neu gestaltet. So wurden in den 57 Zimmern neue Vorhänge installiert, die hundertprozentige Verdunkelung garantieren, um David Alaba und Co. besten Schlaf zu sichern. Selbst eine Splittergefahr vor dem Außenpool wurde beseitigt. Statt Lärchenholz gibt es Fliesen im Holz-Look.  Österreich übernimmt alle Einrichtungen, die bei Deutschland letzte Woche einen Lagerkoller verhindern sollten. Im Keller stehen E-Bikes bereit, es gibt eine Players Lounge mit Billard und Darts., einen Wellnessbereich über 1500 Quadratmeter, eine Bibliothek mit 2000 Büchern, einen Tischtennistisch.

Vor dem Außeneingang zum Hotel steht rund um die Uhr ein Securitydienst mit Fotos der ÖFB-Mitarbeiter, die ins Hotel dürfen. Damit nur ja keine Kiebitze oder gar Medienvertreter in der  Vorbereitung stören. Der rund 2,5  Kilometer lange Wanderweg zwischen Hotel und dem Trainingsplatz unterhalb der Skisprungschanzen in Seefeld wurde gesperrt. In Seefeld  wurde für die deutschen Stars um Thomas Müller und Manuel Neuer  ein 2,5 Kilometer langer Sichtschutzzaun erreichtet, der vor dem Aufenthalt der  Österreicher wieder abgebaut wurde. Denn die fahren, wenn keiner beim Training etwas sehen soll, im Teambus die Kurven über den Zirler Berg hinunter ins Innsbrucker Tivoli. Dort bleibt alles top secret. Bis zum Abflug nach Bukarest am Samstag ist nur ein Training in Seefeld geplant.  Mittwoch um 11 Uhr. Die Medien dürfen nur 15 Minuten anwesend sein. Aber von den Sprungschanzen kann man alles sehen.

Ukraine, der letzte der drei Gruppengegner, nützte Montag in Charkiw mit einem 4:0 (1:0) gegen Zypern die Chance,  Selbstvertrauen zu tanken. Bis zur 36. Minute stand es 0:0, dann sah ein Zypern-Verteidiger die rote Karte für die Notbremse bei ein Elfmeterfoul.  Der 31 jährige Andrij Jarmolenko, der diese Saison bei West Ham wegen Corona und Verletzungen nur zu 15 Einsätzen in der Premier League kam und kein Tor erzielte, verwandelte den Elfmeter zur Führung. Nach der Pause verwandelte Oleksandr Zinchenko von Manchester City den nächsten Penalty zum 2:0, ehe Roman Jaremchuk von Gent und nochmals Jarmolenko trafen.  Österreich ist damit die einzige der vier Mannschaften in der Gruppe, die in den letzten Tests keinen Sieg feierte.

Foto: Hotel Nidum.

5

Meist gelesen

Nach oben