Im 500. Spiel von Pep Guardiola auf der Trainerbank von Englands Meister Manchester City gelang ein kleiner Befreiungsschlag. Das 2:0 (1:0) beim Aufsteiger Leicester, dem Drittletzten der Premier League, bedeutete den ersten Sieg seit dem 3:0 gegen Nottingham am 4. Dezember. Das war zugleich der einzige in den letzten 113 Partien, von denen neun verloren gingen. Der Retter für die Citizens war der 20 jährige Brasilianer Savinho, der im letzten Sommer für 75 Millionen Euro vom französischen Erstligisten Troyes gekauft wurde: Mit seinem ersten Tor dieser Saison sorgte Savinho für die Führung, seine Flanke nützte Erling Haaland per Kopf zum 0:2. Dazwischen war Leicester mehrmals dem Ausgleich nahe. Haaland traf erstmals nach drei Runden. So wie Guardiola beschloss auch Oliver Glasner die Hinrunde mit einem Sieg: Das knappe 2:1 (1:1) gegen Schlusslicht Southampton im ausverkauften Selhurst Park war das 36. Spiel Glasners als Trainer von Crystal Palace. Durch den vierten Saisonsieg überholte Crystal Palace in der Tabelle Everton, liegt auf Rang 15, sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Daher gibt es im Süden von London etwa ruhigere Zeiten.
Beim vierten Sieg in 19 Runden gewann Crystal Palace in dieser Saison nach einem Rückstand. 15 Minuten nach dem 0:1 fiel der glückliche Ausgleich nach einem Eckball durch Innenverteidiger Trevoh Chalobah, einer Chelsea-Leihgabe, per Kopf (Bild). Glücklich deshalb, weil in Mitteleuropa sicher auf ein Foul von Stürmer Jean Philippe Mateta an Tormann Aaron Ramsdale entschieden worden wäre. Der VAR überprüfte die Szene, korrigierte nicht die Entscheidung des Schiedsrichters. Auch das Siegestor fiel nach einem schon abgewehrten Eckball: Irgendwie kam der Ball zu Eberechi Eze, der kreativste Spieler von Crystal Palace traf aus 16 Metern genau ins Eck. Sein erster Treffer seit 1. September (!), seit dem Ausgleich zum 1:1 gegen Chelsea an der Stamford Bridge. Chelsea ist kommenden Samstag im Selhurst Park der erste Gegner von Glasner im neuen Jahr. Zuvor gibt es zu Silvester den ersten trainingsfreien Tag seit zwei Wochen.
In Sachen Jänner-Transfers hat Glasner offenbar auch einen deutschen Kandidaten: den 25 jährigen Außenbahnspieler Jan-Niklas Beste. Der Linksfuß wechselte nach einer Topsaison mit acht Toren und 13 Assists letzten Sommer für acht Millionen von Heidenheim nach Lissabon zu Benfica. Schaffte dort aber nicht den Sprung zum Stammspieler. Es soll schon erste Kontakte gegeben haben. Allerdings mischt auch RB Leipzig beim Buhlen um Beste mit.
Foto: Crystal Palace.