Fußball

Austria crashte die „Geburtstags-Party“ für Herbert Prohaska

Vor dem Anpfiff bejubelten 13.000 Austria-Fans dem Jahrhundert-Austrianer Herbert Prohaska zwei Tage nach seinem 70. Geburtstag, skandierten seinen Namen und der Kapitän ist wieder da“, als er im violetten Trikot mit der Nummer acht in Begleitung seiner Enkel Ella und Oskar vor der Tribüne und der Reisenchroegraphie „70 Jahre Schneckerl“ stand. Da rannten ihm Tränen über die Wangen. Zuvor gab es Gratulationen via Vidiwall von seinem ehemaligen Mitspielern Giuseppe Bergomi und Carlo Ancelotti, der aus Kanada seine Freud alles Gute wünschte, sowie von David Alaba, auf dem Spielfeld wurde ihm mit einer Riesentorte gratuliert.  Unter anderem von seinem ehemaligen Trainer Hermann Stessl, von Thomas Parits, der sein Mitspieler und Trainer war, von den Mitspielern Karl Daxbacher, Toni Pfeffer und Ewald Türmer, von Roland Linz und Christian Prosenik, die er trainierte (Proseniks Tor sicherte Prohaska den ersten Meistertitel seiner Trainerkarriere), von den Austria-Geschäftführern Jürgen Werner und Harald Zagiczek. Eineinhalb Stunden später sangen die frustrierten Austria-Fans „Schneckerl ziag di um“. Einen Spieler, wie er es war, hätte die Austria dringend notwendig. Die Austria crashte Prohaskas Geburtstagsparty mit einer schwachen Leistung, die zur verdienten 0:2 (0:2)-Heimpleite führte, die durchaus noch höher ausfallen hätte können.

Abwehrchef Aleksandr Dragovic fehlte wegen eines Muskelfaserisses, er fürchtet, auch Donnerstag gegen Banik Ostrau nicht dabei zu sein.  Der Südkoreaner Kang-ee Lee übernahm seine Position im Abwehrzentrum, Trainer Christoph Helm riskierte auch ohne Dragovic die Offensivvariante mit Dominik Fitz, der sein 200. Spie bestritt, und Manprit Sarkaria im Mittelfeld hinter den Spitzen Noah Botic und Johannes Eggestein. Mit Maurice Malone blieb Austrias torgefährlichster Stürmer überraschend auf der Bank. Nach sechs Minuten lag die Austria zurück, weil Alessandro Schöpf aus 18 Metern frei zum Schuss kam. Der Ball ging zwar via Innenstange ins Netz, war aber sicher nicht unhaltbar. Nach 23 Minuten fälschte Ka-Hee Lee eine flache Hereingabe von Fabian Wohlmuth ins eigene Tor ab, bevor sie Tormann Samuel Sahin Radlinger aufnehmen konnte. Ein folgenschweres Missverständnis. Dazwischen lag eine große Ausgleichschance, die Fitz vergab.

Zu Pause reagiere Helm, versuchte mit dem neuen südkoreanischen Linksverteidiger Taesok Lee und Innenverteidiger Philipp Wiesinger die Defensive zu stabilisieren, Kang-hee Lee wechselte ins Mittelfeld, Sarkaria statt Botic in den Angriff. Helm sah bald, dass dies nichts ändern wird, brachte Abubakr Berry für Innenverteidiger Johannes Handl und Malone für Eggestein. Aber die Austria blieb im Endeffekt harmlos, agierte ideenlos, zu wenig aggressiv. Im Vergleich zur letzten Saison wie eine tote Mannschaft. Bereits nach einer halben Stunde gab es von den Rängen ein Pfeifkonzert und „wir wollen die Austria sehen“-Sprechchöre. Schwere Zeiten für Violett. Wolfsberg scheint für das Retourspiel gegen Paok Saloniki am Donnerstag besser gerüstet zu sein als die Austria für das gegen Banik Ostrau: „Wir müssen uns aber so stark präsentieren wie in der ersten Hälfte“ wusste Wolfsberg-Trainer Didi Kühbauer.

Eine Austria-Leihgabe lacht derzeit von der Tabellenspitze: Moritz Wels mit WSG Tirol Der Steirer erzielte beim 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen den LASK nach einer Flanke von Rapid-Leihgabe Benjamin Böckle die Führung. Kapitän Valentino Müller gelang wie beim 4:2-Startsieg gegen Hartberg wieder der Doppelpack, obwohl er nur einen von zwei Elfmetern verwandelte. Seit dem Aufstieg feierte WSG Tirol erstmals in den ersten zwei Runden zwei Siege. Somit spielt WSG Tirol Dienstag als Tabellenführer gegen Real Madrid. Tristesse hingegen bei den Linzer Bundesligaklubs: Vier Niederlagen, Blau Weiß Linz ist Vorletzter, der LASK Schlusslicht.

 

 

Foto: Kurier.

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