Eine Woche zuvor sorgten die Joker Muharem Huskovic und Dominik Fitz in der Nachspielzeit gegen Wolfsberg für den ersten Saisonsieg der Austria, die Wiederholung in Hartberg gelang Fitz (Bild) am Sonntag nicht. Er begann in der Startelf, vergab nach 96 Minuten den Matchball. Daher blieb es beim 1:1 (1:1), bei dem die Austria in der zweiten Hälfte Glück hatte, nicht in Rückstand zu geraten. Für Hartberg wäre mehr als der erste Punkt möglich gewesen.
Trainer Stephan Helm überraschte beim „Lieblingsgegner“ mit der Umstellung auf Viererabwehr mit Aleksandar Dragovic und Lucas Galvao im Zentrum. Nach drei Minuten gelang durch das erste Bundesligator von Maurice Malone im Austria-Dress die Führung. Er traf nach einem Fitz-Eckball per Kopf. Aber das führte zu Passivität, weshalb die Führung nur 15 Minuten hielt. Hartbergs Justin Omoregie konnte durchs Mittelfeld laufen, mit seinem Pass zwischen Dragovic und Galvao lief Patrick Mijic alleine auf das Austria-Tor, traf zum Ausgleich. Das erste Tor der kroatischen Neuerwerbung für die Steirer. Danach beherrschte Hartberg das Geschehen, kam vor und nach der Pause zu Chancen, in Führung zu gehen. Die größte ließ LASK-Leihgabe Elias Havel aus, als Tormann Samuel Sahin Radlinger keine Chance hatte, einzugreifen. Doch da kam er ins Straucheln.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Helm bereits wieder auf die Variante mit drei Innenverteidigern umgestellt, für den Torschützen Malone Tin Plavotic gebracht. Im Finish war wiederum der Austria-Sieg möglich. Gelang nicht. Und nachher verglich Aleksandar Dragovic Hartberg punkto Spielaufbau sogar mit Englands Meister Manchester City, gegen den er letzte Saison mit Roter Stern Belgrad in der Champions League gespielt hatte: „Sie machen das wirklich gut!“ Manchester City gewann zur gleichen Zeit in London gegen Chelsea 2.0. Ab der 76. Minute feierte das 16 jährige Austria-Talent Philipp Maybach sein Bundesligadebüt. Helm war nicht zufrieden: „Ich hatte ein anderes Bild vom Spiel. Mit mehr Dominanz. Doch die brachten wir nicht auf den Rasen!“
Austria blieb mit dem Unentschieden der Sprung unter die ersten sechs versagt, der gelang Altach mit dem ersten Heimsieg seit neun Monaten, dem 2:0 (1:0) gegen Wolfsberg, durch einen Doppelpack von Gustavo Santos. Der 28 jährige Brasilianer erzielte alle fünf Treffer Altachs in den ersten drei Runden, führte damit auch in der Torschützenliste. Nach der Heimniederlage zum Start im Westderby gegen WSG Tirol zählte Sportchef Roland Kirchler Trainer Joachim Standfest an, danach holte Altach mit dem 2:1 beim LASK und dem Heimsieg sechs Punkte aus zwei Runden. Das bedeutet den besten Start seit acht Jahren, brachte den Vorstoß auf Platz vier. Wolfsberg, der Tabellenführer nach der ersten Runde, holte seither keinen Punkt. Fiel damit nicht nur hinter Altach, sondern auch hinter die Wiener Austria zurück. So schnell kann´s gehen.
Foto: Gepa/Admiral.