Fußball

Baumeister-Effekt! Austria und St.Pölten mit zu viel Rotation ins Verderben

Er kam, sah und siegte: Ernst  Baumeister, der zurückgekehrte Sportchef der Admira. Er sass beim 3:0 (1:0) der Südstädter im Niederösterreich-Derby bei St.Pölten, dem ersten Sieg nach dem Neustart, auf der Bank. Vor zwei Wochen war er erstmals von Admiras Mastermind Felix Magath kontaktiert worden: „Weil wir einen Österreicher nahe bei er Mannschaft brauchen“, wie Magath  zur Pause in einem „Sky“-Interview sagte. Am Ende wirkte er richtig euphorisch: „Ernst Baumeister ist der Garanr dafür, dass wir wieder richtig Fußball spielen und  rosigen Zeiten entgegen gehen!“ Der von ihm ausgesuchte Trainer Zvonimir Soldo war es demnach offenbar nicht. Zwei Tage bei der Mannschaft reichten Baumeister offenbar, um den richtigen Draht zu den Spielern, von denen er fast alle kannte, zu finden. Von denen sich alle, wie Kapitän Daniel Toth versicherte, freuten, dass Baumeister wieder da ist.

Typsich: Innenverteidiger Pascal Petlach hatte noch in Baumeisters Trainerära sein Bundesligadebüt gefeiert. Bisher war er nicht zum Zug gekommen, beim ersten Match mit dem zurückgekehrten Baumeister  spielte er durch und besorgte zudem den Endstand. Seth Paintsil, zuletzt kein Thema, erwies sich nach seiner Einwechslung als Goldgriff: Er gab den Assist zum zweiten und dritten Tor. Der Schönheitsfehler: Admiras Führungstor durch Roman Kerschbaum vor der Pause fiel aus Abseitsposition. Baumeister wollte nicht von einem Effekt durch eien Rückkehr hören: „Das hat sich die Mannschaft allein erarbeitet!“

Admira profitierte davon, dass St.Pöltens Trainer Robert Ibertsberger nach vier Punkten aus zwei Partien etwas übermütig wurde, zu viel rotierte. Acht Umstellungen gibt St.Pöltens Kader bei allem Respekt nicht her. Man kann auch zu viel rotieren. Das machte Christian Ilzer bei Austria bereits zum zweiten Mal. Sieben Umstellungen nach dem 1:0 gegen Admira-nur 1:1 in St.Pölten. Wieder sieben Umstellungen, zurück zur Startelf beim Startsieg – das endete mit einer peinlichen 0:2 (0:1)-Heimniederlage gegen Altach. Die nach 21 Sekunden bereits ihren Anfang nahm, als Altach ungehindert durch Austrias Abwehrzentrum kombinieren konnte und der 20 jährige Daniel Nussbaumer vollendete. Sein erster Treffer in der Bundesliga war schnellste Tor der Altacher Klugeschichte.

War es der Schock, dass Austria danach wie gelähmt wirkte, man nur bei wenigen den Eindruck hatte, dass ihre Motivation groß genug war, um das Match zu drehen? Auch Torjäger Christoph Monschein (Bild oben) war völlig von der Rolle. Max Sax war der größte Sünder, als er sich im Mittelfeld  völlig unnötig gegen  Manfred Frischer überhart einstieg, dafür Gelb sah. Im Tumult griff er nch Emanuel Schreier ins Gesicht, da zückte Referee Stefan Ebner gleich Rot. Zur Pause klärte er auf, dass es eigentlich Gelb-Rot war, er einfach auf die zweite gelbe Karte „vergessen“ hatte. Egal, Sax erwies der Austria einen „Bärendienst“.

Vor dem Sax-Ausschluss gab es bei einem Stangenschuss von Kapitän Alexander Grünwald die einzige Aktion der Austria, die Altach in Schwierigkeiten brachte. In Wahrheit hätte Altach sogar noch höher gewinnen können. Austria verlor in einer Runde, in der es zum zweiten Mal hintereinander keinen Heimsieg gab, Platz eins an Altach, was Sportvorstand Peter Stöger mächtig ärgerte: „Ein verschlafener Beginn, dann ein bisschen eine Reaktion, danach so ein Ausschluss, in der zweiten Hälfte nichts- das ist einfach viel zu wenig!“ Da kann es eigentlich nur eine Konsequenz geben: Sportvorstand Stöger muss Trainer Ilzer befehlen, mit der missglückten Rotation zwischen Heim-und Auswärtsmannschaft aufzuhören. Ilzers Blick in die Zukunft: „Wir müssen unsere Wunden lecken und Samstag in Mattersburg gewinnen!“

Mattersburg blieb mit dem 1:1 (1:1) in Innsbruck beim WSG Swarovski Tirol so wie Altach in allen drei Partien der Qualifikationspartie ungeschlagen. Auffallend bei den Tirolern: Der gesperrte Stefan Maierhofer durfte mit einer Sondergenehmigung der Bundesliga als Co-Trainer auf der Bank sitzen. Das verhinderte aber nicht, dass WSG Tirol wieder auf den Abstiegsplatz zurückfiel.

Foto: FK Austria/Agentur Zolles.

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