Fußball

Rapids Einserfrage: Zwingt Corona zum Verkauf von Demir?

Die Einserfrage bei Rapid vor dem Auswärtsspiel beim LASK am Mittwoch in Pasching ist punkto Tormann geklärt: Es bleibt wie Sonntag bei Tobias Knoflach (Bild oben), der gegen Sturm Graz kaum geprüft wurde, keinen Fehler beging. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus. Richard Strebinger muss mit Rückenbeschwerden weiter ebenso passen wie Innenverteidiger Matteo Barac, der erst Ende der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Die andre Einserfrage betrifft die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pause samt Geisterspielen, die Wirtschafts-Geschäftfürher Christoph Peschek fast gebetsmühlenartig beklagt.  Die möglicherweise zu etwas führen, was Rapid nicht wirklich tun will, nämlich sein größtes Talent Yusuf Demir trotz Vertrag bis 30. Juni 2022 im Sommer zu verkaufen.

Obwohl er erst 17 Jahre jung ist, steht er international von allen Rapid-Spielern am besten im Kurs, würde wahrscheinlich die höchste Transfersumme bringen. Angebote liegen bei seinen Beratern der Schweizer SEB-Agentur der Brüder David und Philipp Degen, die beim FC Basel einzusteigen planen, zur Genüge. Bei Grün-Weiß wird schon die Vertragsverlängerung mit Kapitän Stefan Schwab zum finanziellen Kraftakt. Der wäre schon einer gewesen, hätte Schwab vor Corona das gute Angebot von Rapid akzeptiert. Es kam zu keiner Einigung, also darf man annehmen, dass Grün-Weiß noch etwas drauflegen muss. Woher aber bei einem wirtschaftlichen Minus nehmen? Bleibt vielleicht wirklich nur die Alternative, die heiße Aktie Demir viel früher als eigentlich geplant, zu viel Geld zu machen. Dann wird sich Trainer Didi Kühbaur vielleicht auch von der Idee verabschieden müssen, das Juwel behutsam aufzubauen. Dann gilt es, Demir mehr in die Auslage zu stellen als mit Kurzeinsätzen im Finish wie gegen Sturm, bei dem ihm sein erster Assist in der Bundesliga gelang.

Gegen den LASK wird Demir sicher wieder auf der Bank beginnen. Rapid gewann seit dem Aufstieg der Linzer drei von vier Auswärtsspielen in Pasching, im Dezember sogar 4:0. Mehr als 27 Auswärtstore in den ersten zwölf Auswärtsspielen erzielte Rapid bisher nur in der Saison 1985/86. Kühbauer erwartet einen Kampf um jeden Zentimeter, den Kleinigkeiten entscheiden werden. Aufpassen muss Rapid auf die Eckbälle des LASK: Keine andere Mannschaft der Bundesliga erzielt danach zehn Tore. Eines übrigens im Allianz-Stadion beim 2:1 gegen Rapid. Mittwoch wird sich zeigen, ob Sonntag Marc Janko mit einer Meinung im Sky-Studio, wonach beim LASK nach nur einem Punkt aus den ersten zwei Spielen beim Neustart schon die Alarmglocken am schrillen sein werden, richtig liegt oder  LASK-Trainer Valerien Ismael, für man aus dem 3:3 in Wolfsberg viel positives mitnehmen konnte: „Wir haben wieder viele unserer Tugenden auf den Platz gebracht!“ Kapitän Gernot Trauner sah in Sachen Ballbesitz und physische Stärke schon nach etwas Luft nach oben, was ihn nach der langen Pause aber gar nicht überraschte.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

Meist gelesen

Nach oben