Marc Janko bezeichnete Montag Abend in „Servus TV“ den Aufstieg Österreichs ins Achtelfinale als so gut wie gelungen, sah die zwei ausstehenden Gruppenspiele gegen Holland und die Ukraine nur als eine Art Aufwärmen für das Achtelfinale. Ein anwesender doppelter Europameister widersprach nicht: Berti Vogts, der dies mit Deutschland 1972 als Spieler und 24 Jahre später in London als Teamchef geschafft hatte. Ob die drohende Sperre für Marko Arnautovic daran etwas ändert? „Holland wird ein anderes Spiel“, hörte man von den Nordmazedonien-Bezwingern schon Sonntag Abend. Montag und Dienstag wieder. Weil Holland mit dem Heimvorteil in Amsterdam die Initiative ergreifen wird, Österreich weniger Ballbesitz als Sonntag in Bukarest haben, aber mehr Freiräume vorfinden wird, die man nützen könnte: „Das liegt uns schon“, glaubte Innenverteidiger Martin Hinteregger, der gestand, wegen seines Fehlers vor Nordmazedoniens Ausgleich eine schlaflose Nacht gehabt zu haben.
Sollte Österreich die Johan Cruyff-Arena Donnerstag gegen Mitternacht nicht als Verlierer verlassen, dann wäre das schon eine Überraschung. Die letzten sechs Duelle gegen „Oranje“ gingen verloren, den letzten Sieg gab es, als der heutige Sportdirektor Peter Schöttel (Bild oben) noch im defensiven Mittelfeld spielte: Das war am 30. Mai 1990 kurz vor der Weltmeisterschaft in Italien im ausverkauften Happel-Stadon. Damals führte Österreich gegen die Holländer mit ihrem Milan-Trio Frank Rijkaard, Ruud Gullit und Marco van Basten, mit Barcelona-Star Ronald Koeman schon 3:0, gewann am Ende 3:2 (1:0). Für die Tore sorgten drei Defensivspieler: Eisenfuß Robert Pecl, Manfred Zsak und Toni „Rambo“ Pfeffer.
Teamchef Franco Foda begann Montag Abend via Video, die Spieler auf Holland einzustimmen. Beim mitreißenden 3:2 gegen die Ukraine saßen Sonntag seine Scouts Martin Scherb und Thomas Edler, der Leiter der Trainerausbildung, auf der Tribüne. Danach wird speziell bei Edler der Computer nur so geglüht haben. Wie Österreich wird Holland bei drei Innenverteidigern bleiben, nur dürfte diesmal Juventus-Legionär Matthijs de Ligt schon spielen. Der Schiedsrichter kommt aus Israel: Der 39 jährige Orel Grinfield leitete im Herbst in der Champions League Salzburgs 1:3-Auswärtsniederlage bei Bayern München, im Herbst 2017 Österreichs 1:1 gegen Georgien in der verpassten WM-Qualifikation. Ein 1:1 wäre Donnerstag wie ein Sieg für Österreich.
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