Ein Unentschieden am 17. Juni in Düsseldorf, vier Tage später ein Sieg im Berliner Olympiastadion gegen Polen, in beiden Spielen kein Tor kassiert – dann würde in Österreich nach den ersten zwei Gruppenspielen der Europameisterschaft grenzenlose Euphorie herrschen. Sozusagen das EM-Vorbild dafür lieferte Österreichs U 17 mit dem beeindruckenden Start bei der Europameisterschaft auf Zypern in Larnaka mit einem 0:0 gegen Kroatien und dem folgenden 3:0 (1:0) gegen Wales, wobei der Vorarlberger Stürmer Mauro Hämmerle, Legionär bei Augsburg, für den ersten österreichischen Treffer sorgte. Sonntag geht es in Famagusta gegen Dänemark vor den Augen von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer um den ersten Aufstieg ins Viertelfinale seit acht Jahren, der zweifelsohne ein Ausrufezeichen für die Mannschaft von Martin Scherb wäre. Sportchef Peter Schöttel war schon in den ersten zwei Partien dabei.
Derzeit ist Österreich durch die bessere Tordifferenz Tabellenführer vor den Dänen, die Wales 2:0 besiegten und gegen Kroatien 2:2 spielten. Da Sonntag mit einem Sieg der Kroaten gegen Wales gerechnet werden muss, hätte bei einem Unentschieden zwischen Österreich und Dänemark drei Mannschaften fünf Punkte, würden die Rechenspiele beginnen. Da geht es um die direkten Duelle, dann um die geschossenen Tore in diesen Spielen (derzeit sind Kroatien und Dänemark durch das 2:2 von Österreich), erst danach die bessere Tordifferenz. Ein Unentschieden zwischen Österreich und Dänemark gab es vor sieben Monaten bei den Gruppenspielen in Georgien. Österreich lag zur Pause 0:2 zurück, schaffte aber die Aufholjagd zum 2:2, die Selbstvertrauen verleiht. Ensar Music von der Rapid-Akademie, der den Ausgleich erzielte, ist wieder dabei.
Mit einem Sieg könnte sich Österreich alle Rechenspiele ersparen. Scherb erwartet gegen den spielerisch stärksten Gegner der Gruppe ein Duell auf Augenhöhe, versprach: „Wir werden uns nicht verstecken, den wir wollen unbedingt ins Viertelfinale!“ Da kann die bisher so starke Defensive vor dem bisher unbezwungenen Tormann Marcel Kurz von der Akademie St.Pölten NÖ, mit Kapitän Valentin Zabransky, der gegen Wales auch ein Tor erzielte, und Magnus Dalpiaz im Abwehrzentrum der entscheidende Faktor sein.
Foto: ÖFB/Tugrun Karacam.
