Abgemacht war es zwischen Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann und Guido Burgstaller eigentlich seit Monaten, offiziell wurde es drei Tage vor dem Wiener Derby: Die Rückkehr des 36 jährigen Kärntners, der am 1. Juni beim 3:0 gegen den LASK seine aktive Karriere mit einem Tor und dem Assist zum entscheidenden Treffer von Ercan Kara, der Rapid den Europacupplatz sicherte, beendet hatte, zu Grün-Weiß. Publikumsliebling Burgstaller, der vor zwei Jahren zum zweiten Mal nach 2010 Schützenkönig war, den die Fans dreimal hintereinander zum „Rapidler des Jahres“ wählten, wird künftig in der Rapid-Akademie Stürmer-Spezialtrainer für drei Altersklassen sein. Parallel dazu ist r seit Saisonbeginn Individualcoach im Trainerteam von Martin Scherb in Österreichs U 19. Zu der auch Stürmer aus Rapids Akademie gehören. Ende August beobachtete Burgstaller Rapid 1:0 in der Südstadt gegen Hartberg, saß neben Hofmann.
Burgstallers Engagement ist zu hudert Prozent ein richtiger Schritt, nur stellt sich aufgrund der Ausländerflut langsam, aber sicher die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Akademie. Stehen die Kosten dafür noch in Relation zu der Tatsache, dass letzte Runde beim 1:1 gegen GAK mit Torhüter Niklas Hedl. Nikolaus Wurmbrand und Furkan Demir nur drei Spieler aus dieser Akademie erste Wahl waren und einer (Louis Schaub) zum Kader gehörte? Die Frage drängt sich auch bei anderen Bundesligisten auf. Einen Tag vor Burgstallers Rückkehr präsentierte Sportchef Markus Katzer als Zukunftshoffnung den 18 jährigen Abwehrspieler Yeboah Bousa aus Ghana, der beim Probetraining überzeugte, vorerst in der zweiten Liga spielen soll. Der Ausländeranteil bei Rapid II ist auch schon auffällig: Nicht weniger als elf gehören zum Kader
Das Derby in Hütteldorf ist das vierte und vorläufig letzte ohne Gästefans. Beim nächsten, am 15. Februar, dürfen wieder Rapid-Fans in Austrias Generali-Arena. Im Hütteldorfer Gästesektor werden Sonntag nur Rapid-Fans sein, nur dort sind noch einige Plätze frei. Obwohl bisher Karten nur an Rapid-Mitglieder und Abonnenten verkauft wurden, sind über 24.000 weg. Violette Fahnen und Transparente werden Sonntag in Hütteldorf nicht zu sehen sein. Das Match leitet der Schiedsrichter des Jahres, der Tiroler Walter Altmann. Der in dieser Saison bei Rapids 2:1 in Graz gegen Meister Sturm im Einsatz war, in der vergangenen beim 2:0-Heimsieg Rapids über den violetten Erzrivalen im April.
Foto: Mario Urbantschitsch.