Fußball

Danke und Servus: Steffen brachte „Zoki“ erstmals ins neue Stadion

13.775 Zuschauer bei den 18 Spielen am Samstag und Sonntag  in der ersten Runde des Uniqa-Cups, inklusive des souveränen 6:0 (2:0) von Meister Salzburg bei ASKÖ Oedt und des 4:0 (1:0) der Austria bei der Matinee gegen Austria XIII am Sportclub-Platz in Dornbach. Aber 25.300 am Abend bei der überragend gelungenen Abschiedsgala von Steffen Hofmann im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Das zeigte einmal mehr, welch herausragende Stellung sich der grün-weiße Fußballgott in 16 Jahren bei Rapid erkämpft hat.  Und was der populärste Klub Österreichs alles bewegen kann. Wenn man sich  an andere Abschiedsspiele von österreichischen Fußballgrößen erinnert, dann bleibt das, was Sonntag passierte, was Rapid und sein Fanservice-Chef Andy Marek auf die Beine stellten, von der Stimmung her unübertroffen. Vom Anfang bis zum Ende eine andere Liga.

Es begann schon Stunden vor dem Anpfiff, Die Fans stürmten den Fan-Shop wie noch nie seit der  Eröffnung der neuen Rapid-Heimstätte vor zwei Jahren. Die extra für die Abschiedsgala kreierten Fanartikel wie Schal oder T-Shirt waren rasch ausverkauft, müssen nachbestellt werden, um allen Anfragen und Bestellungen gerecht zu werden. Die eingespielten Videobotschaften von Andi Herzog, dessen Nachfolger als Kapitän Hofmann wurde, Guido Burgstaller und Veli Kavlak sowie der vom ehemaligen Taxi Orange-Sieger Max Schmiedl komponierte und präsentierte Song „Steffen Homann Fußballgott“ steigerten bereits die Stimmung, bevor Steffen & Friends einzeln vorgestellt wurden. Da zeigte sich, wie populär ein Ladi Maier, Helge Payer, Ferdl Feldhofer, Markus Heikkinen der trotz Handbruch spielte, Branko Boskovic, Steffen Kulovits, Christopher Trimmel, Ümit Korkmaz, Carsten Jancker oder Jimmy Hoffer noch immer beim Rapid-Anhang sind. Der Ehrenkapitän bekam Geschenke ohne Ende von den Fanklubs, von Rapid überreichte seine Präsidenten Rudi Edlinger und Michael Krammer den Gutschein für einen einwöchigen Golfurlaub in Marbella mit seinem ersten Trainer bei Rapid, mit Josef Hickersberger. Fast Gänsehautfeeeling beim Einmarsch der Mannschaften, bei dem Hofmann seine Töchter an der Hand führte, seinen Sohn auf den Schultern trug.

Das letzte Match von Steffen mit Sprechchören für ihn und seine Freunde von der ersten bis zur letzten Minute war zwar nur Show, bei dem die Rapid-Mannschaft mit angezogenster Handbremse agierten, um ihre Vorgänger „leben“ zu lassen.  Dass dies, lockere Elferpfiffe und die „Nachsicht“ von Topreferee Harald Lechner, der die Oldies 20 Minuten mit einem Mann mehr spielen ließ,  den  4:2 (2:2)-Sieg von Steffen & Friends mit vier Toren der legendärsten Nummer elf, die Rapid  je hatte und haben wird, ermöglichten, spielte keine Rolle. Passte zu dem gelungenen Abend, der elf Minuten vor dem regulären Schluss endete. Sozusagen als Zeichen, dass es die Nummer elf nicht mehr gibt. Hofmann lief an diesem Abend inklusive seiner Ehrenrunden am meisten von allen, die im Einsatz waren. Als bei ersten zu den Klängen von „Time to say good bye“ die Lichter ausgingen, konnte Steffen wie erwartet die Tränen nicht zurückhalten.  Den letzten Teil davon ging er mit seinen Kindern. Die Kameras verfolgten ihn beim letzten Gang in die Kabine, aus der er den Fans nochmals die Worte „servus und danke“ zurief. Aber danach kam er nochmals für die zweie und letzte  Ehrenrunde auf den Hütteldorfer Rasen.

Es wurde zwar nicht groß besprochen, passte aber gut ins Bild, was Steffen Hofmann alles bewegen konnte und kann: Wegen seiner persrönlichen Einladung kam Zoran „Zoki“ Barisic erstmals seit seiner überraschenden und falschen Beurlaubung, die eineinhalb Monte vor der Stadioneröffnung erfolgte, ohne großen Aufhebens ins grün-weiße Schmuckkasterl. Sass auf der Tribüne und applaudierte seinem ehemaligen Kapitän, von dem er zum Unterschied von Nachfolgern genau wusste, wie er ihn einsetzen muss, um Rapid am besten nützen zu können. Das Nachdenkliche, das von diesem großen Rapid-Abend blieb: Grün-Weiß bräuchte dringend einen neue Typen wie Hofmann. Aber der ist nicht in Sicht.

 

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