Fußball

Das 20. Spiel von Aleksandar Dragovic in der Champions League wird das schwerste

Dienstag startet die Champions League, der mit Abstand wichtigste Vereinswettbewerb der Fußballszene, zum letzten Mal im alten Format. Mit 32 Mannschaften in acht Viergruppen, von denen nur 15, darunter Red Bull Salzburg, Meister ihrer Länder sind, die anderen 17 aber nicht. Zum Verdienen gibt es jede Menge, genau zwei Milliarden Euro. Jeder Teilnehmer kassiert 15,64 Millionen als Startgeld, in der Gruppenphase ist jeder Sieg mit 2,8 Millionen wert, jedes Unentschieden 900.000. Für das Erreichen des Achtelfinales gibt es 9,6 Millionen, für das Viertelfinale 10,6, das Semifinale 12,5, für den Einzug ins Endspiel 15,5. Der Titelgewinn bringt weitere 4,5 Millionen. 30 Prozent der zwei Milliarden werden über die Koeffizienten-Rangliste, das Ranking des Abschneidens der letzten fünf Jahre, ausgeschüttet. 15 Prozent gibt es über den Marktpool, die Relevanz des Fernsehmarktes des Landes der Teilnehmer.

Elf österreichische Legionäre sind diesmal dabei. Als erster wird Xaver Schlager am Dienstag mit RB Leipzig auf Kunstrasen beim Schweizer Meister Young Boys Bern in Aktion sein. Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald beginnen auf der Bank. Baumgartner wurde Montag noch in Salzburg behandelt. Weil seine Hüfte „auf halb acht hängt“, wie Trainer Marco Rose berichtete. Gernot Trauner feiert mit Feyenoord Rotterdam im de Kuip gegen Celtic Glasgow sein Debüt in der Königsklasse. Hollands Meister präsentierte sich Samstag beim 6:1-Heimsieg in der Eredivisie gegen Heerenveen gut in Form. Für Marcel Sabitzer und Borussia Dortmund wird´s im Parc de Prince bei Paris St.Germain und Kylian Mbappe ziemlich hart, auch wenn sich Frankreichs Meister nach dem Abgang von Lionel Messi, Neymar und Marco Verratti mit dem neuen Trainer Luis Enrique im Umbruch befindet, in den ersten fünf Runden der Ligue 1 zweimal verlor. Sabitzer spielte vor drei Jahren mit RB Leipzig beim Finalturnier 2020 in Lissabon gegen die „alte“ Paris-Besetzung, schied im Semifinale mit 0:3  aus.  Die schwerste Aufgabe, die praktisch unlösbar ist, hat Dienstag Aleksandar Dragovic in seinem 20. Spiel in der Champions League.  Die ganze Routine des  32 jährigen wird gefragt sein, wenn Roter Stern Belgrad bei Titelverteidiger Manchester City mit der Tormaschine Erling Haaland gastiert. Dragovic wird erstmals in seiner langen Karriere von einem Israeli (Barak Bakhar) trainiert. Er hofft in der Gruppe auf ein Duell mit Xaver Schlager und Leipzig um Platz zwei.

Die anderen Österreicher spielten Mittwoch: Konrad Laimer mit Bayern München in der Allianz-Arena gegen Manchester United, wobei Trainer Thomas Tuchel nach der gelb-roten Karte beim letzten Viertelfinal-k.o. gegen Manchester City gesperrt ist. United stürzte durch die 1:2-Heimpleite in der Premier League auf Rang 13, der englische Teamspieler Jadon Sancho wurde von Trainer Erik ten Haag nach einem Krach aus dem Kader eliminiert. Kevin Danso gastiert mit Lens nach völlig verpatztem Saisonstart bei Europa League-Sieger FC Sevilla, im Madrider Bernabeu-Stadion gibt es ein Österreicher-Duell: David Alaba gegen Christopher Trimmel, der mit Union Berlin erstmals in der Champions League spielt. Das war bis vor kurzem unvorstellbar. Die Union-Legende Torsten Mattuschka hatte im Frühjahr dem als Tätowierer und Tatoo-Fan bekannten Trimmel versprochen, er dürfe ihm ein Tattoo stechen, wenn Union in der Champions League spielt. Das ist bereits Ende August geschehen. Seither trägt Mattuschka das Champions League-Logo udn die Buchstaben FCUB für FC Union Berlin am rechten Oberschenkel. Alle Spiele sind bei Sky Austria zu sehen, ServusTV zeigt Mittwoch Salzburgs Startspiel im Estadio da Luz gegen Benfica Lissabon.

Die üblichen Verdächtigen gelten als Favorits auf den Triumph: Manchester City, gefolgt von Bayern, Real Madrid und dem FC Barcelona. Nächstes Jahr wird alles anders. 36 statt 32 Teilnehmer, die Gruppenphase wird durch eine einzige Liga ersetzt. Dafür werden die Teilnehmer in vier Pools von neun Klubs aufgeteilt. Jede Mannschaft spielt gegen zwei Klubs jedes Pools (einmal daheim, einmal auswärts), alle Teams kommen auf je vier Heim – und Auswärtspartien gegen acht unterschiedliche Mannschaften. Nach der Ligaphase kommt das Achtelfinale, für das die ersten acht d er Tabelle qualifiziert sind. Die restlichen acht Plätze spielen die Mannschaften, die auf den Rängen 9 bis 24 gelandet sind, in einer Zwischenrunde aus. Alles sehr kompliziert. Das bedeutet 144 Vorrundenspiele statt 96, für den Aufstieg ins Finale sind 15 bis 17 Partien statt bisher 13 notwendig.

Foto: Roter Stern Belgrad.

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