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Das wichtigste Kriterium bei Österreichs EM-Quartier heißt Flughafennähe! Entscheidung für Hawk Eye

Die vier Tests Österreichs vor der Europameisterschaft mit Beginn in Wales, gegen die Türkei und England im Wiener Happel-Stadion sowie eine Woche vor dem Startspiel in Bukarest gegen Tschechien stehen seit Wochen fest. Ob aber die Entscheidung über das Vorbereitungscamp sowie das EM-Quartier noch in diesem Jahr fällt, ist nach aktuellem Stand eher nicht zu erwarten. Es schaut eher nach Mitte Jänner aus. Da hat Gruppenfavorit  Holland Österreich etwas voraus. Der fixierte die Vorbereitung von 30. Mai bis 6.Juni im noblen Schloßhotel in Velden am Wörther See, in dem vor Jahrzehnten die legendäre TV-Serie vom Schloss am Wörthersee mit Uschi Glas und Roy Black gedreht wurde. Die selbstsicheren Holländer finden gar nichts dabei, sich im Land eines Gruppengegners vorzubereiten. Die Entscheidung pro Velden fiel auch wegen der Nähe zum Klagenfurter Flughafen. Die Flughafennähe spielte auch eine Rolle, warum Deutschland seit Monaten sich auf den Adidas-Campus „World of Sports“ in Herzogenaurach  als Camp während der Europameisterschaft festgelegt hatte. Von dort sind es nur 20 Kilometer zum Nürnberger Flughafen. Den werden die Deutschen zwar für ihre drei Gruppenspiele in München nicht brauchen, wohin sie mit dem Bus fahren werden. Aber dann für das Achtelfinale. Vom Aufstieg  sind die Deutschen trotz der Hammergruppe gegen Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal überzeugt.

Auch bei Österreichs Entscheidung spielte die Flughafennähe für Teamchef Franco Foda (Bild oben) fast die Hauptrolle. Ist ebenso ein Kritierium wie die Trainingsmöglichkeiten. Das Thema Rumänien scheint trotz der zwei Gruppenspiele, die Österreich in der 54.000 Zuschauer fassenden National Arena von Bukarest bestreiten wird, vom Tisch zu sein, Die von der UEFA angebotenen Hotels und Trainingsplätze entsprachen offenbar nicht ganz den Vorstellungen. Österreich wird daheim bleiben. Das Problem ist die Nähe zu einem Flughafen. Das Avita-Resort in Bad Tatzmannsdorf, in dem Kroatien bei der Euro 2008 in Österreich und der Schweiz wohnte, sich auf die WM 2014 in Brasilien vorbereitete, mit dem Österreichs Betreuer und Spieler vor dem entscheidenden Sieg zum EM-Ticket gegen Nordmazedonien im November sehr zufrieden waren, bei dem der Trainingsplatz mit Toprasen vor der Tür liegt,, ist vom Schwechater Flughafen 137 Kilometer entfernt, was eine Fahrzeit von eineinhalb Stunden oder sogar etwas mehr bedeutet, vom Grazer um 47 weniger, also nur 90. Das wäre in einer Stunde zu schaffen.

Österreich spielt am Sonntag, den 14. Juni in Bukarest, dann am Donnerstag in Amsterdam gegen Holland, wieder vier Tage später in Bukarest hoffentlich um den Aufstieg gegen die Ukraine. Das heißt: Sechs Flüge werden notwendig sein. Anpfiff in Bukarest ist um 18 Uhr. Also könnte der ganze Tross um etwa 23 Uhr zurück nach Österreich fliegen. Die Flugzeug beträgt etwa zwei Stunden. Landung eine Stunde nach Mitternacht, dann noch ins Hotel.  Der Montag und Dienstag bleiben zum Regenerieren, Mittwoch geht´s ins Flugzeug nach Amsterdam. Dort ist Donnerstag der Anpfiff gegen Virgil van Dijk & Co. erst um 21 Uhr. Daher wird überlegt, ob es Sinn machen würde, nach dem Spiel in Amsterdam zu übernachten und erst Freitag  zurück nach Österreich zu fliegen, obwohl man mit dieser Variante sozusagen einen halben Tag verlieren würde. Sonntag muss das Team erneut ins Flugzeug Richtung Bukarest. Daher wird noch abgeklärt, was in Wien machbar wäre, in Niederösterreich oder in der Steiermark. Fällt die Wahl auf das Burgenland, was den Teamsponsor sehr freuen würde, dann auf Bad Tatzmannsdorf. Dort wollt auch die Ukraine für die Zeit der Europameisterschaft buchen. Auf Wunsch von Teamchef Andriy Schewtschenko im Frühjahr 2017 vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Kroatien in Zagreb, Doch Avita-Chef Peter Prisching gab dem letzten Gruppengegner einen Korb. Weil er hofft, bei Österreich zum Zug zu kommen.

Eine Entscheidung trafen ÖFB und Bundesliga gemeinsam noch vor Weihnachten: Freitag legten sie sich unter sechs Anbietern für das Hawk Eye-System zur Einführung des Videobeweis ab der Meisterrunde 2021 fest. Wegen des besten Pakets aus Erfahrung und Technik. Der Vertrag läuft bis Juni 2024. Auch in den Finalspielen des Uniqa-Cups wird der Video-Beweis zur Anwendung kommen.  Hawk Eye sorgt im Tennis bereits seit zwölf Jahren für transparente Entscheidungen, im Fußball in der Champions League, der englischen Premier League, der deutschen Bundesliga und der italienischen Serie A. Einen Videokeller wie in Deutschland oder England wird es aber nicht geben. Wie in der Champions Lague soll auch in Österreichs Bundesliga der Videoassistent in engem Übertragungswagen vor dem Stadion sitzen.

Foto: ÖFB.

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