Drei Tage nach dem total verpatzten Start in die WM-Qualifikation, dem 0:4 in der Schweiz, gelang Österreichs Ex-Teamchef Franco Foda (Bild) mit dem Kosovo die „Wiederauferstehung“. Die Nummer 95 der Weltrangliste bezwang im Stadium Fadil Vokkri von Prishtina Schweden, die Nummer 29, 2:0 (2:0), darf wieder mit dem ersten WM-Ticket via Play-off „flirten“. Foda konnte erleichtert mit seinem Assistenten Robert Ibertsberger und Atdhe Nuhiu abklatschen, nach der Abfuhr am Freitag hatte es schon kritische Stimmen gegeben. Das ist wieder vergessen: „Wir können stolz auf diese Leistung und den Sieg sein“, behauptete Foda. Die Schweiz machte mit ihrem zweiten Sieg in Basel, dem 3:0 (2:0) gegen Slowenien, den Traumstart perfekt, hat nach zwei von sechs Spielen vier Punkte Vorsprung.
Foda stellte auf drei Positionen um, es fehlten der angeschlagene Abwehrchef von Napoli, Amir Rrahmani, und erneut der neue Juventus-Star Edon Zhegrova. Die Wahrheit hinter seiner Adduktorenverletzung heißt keine Spielpraxis und Trainingsrückstand. LASK-Routinier Valon Berisha gehört nach dem Kurzeinsatz beim 0:4 nicht zum Kader, der Ex-Ausrianer Fisnik Asllani wurde nach 59 Minuten eingewechselt. Foda versuchte die Spieler bei ihrer Ehre zu packen, forderte sie auf, anders als in Basel ihr wahres Gesicht zu zeigen. Das brachte den Überraschungssieg. Die Tore fielen bereits vor der Pause nach Kontern aus einer stabilen Fünferabwehr durch Augsburgs Mittelfeldspieler Elvis Rexbehaj und den 31 jährgen Mallorca-Stürmer Vedat Muriqi. Kosovo Sieg sorgte für viel Kritik in schwedische Medien, auch gegen Teamchef Jon Dahl Tomasson, dem sie vorwarfen, mit seinen Offensivparolen Schweden zur naivsten Fußballmannschaft der Welt gemacht und in ein historisches Deaster geführt zu haben: „Diese Leistung war Verrat“, stand im „Expressen“.
Schwedens Stürmerstars wurden im Sommer um horrende Summen transferiert: Alexander Isak um 144 Millionen zu Liverpool, Viktor Gyökeres zu Arsenal, Anthony Elanga um 60 zu Newcastle. Von Gyökeres und Elanga war Montag wenig zu sehen, Isak, der beim 2:2 in Slowenien gar nicht spielte, kam erst nach 72 Minuten auf den Rasen. „Mehr ging nicht“, behauptete Tomasson. Weil Isak die Saisonvorbereitung bei Newcastle nicht mitmachte, um die Freigabe für Liverpool zu erstreiken, was ihm gelang. Schweden muss im Oktober daheim die Schweiz besiegen. Der Kosovo hat zunächst das Heimspiel gegen Slowenien, muss dann nach Schweden.
Das verrückteste Spiel am Montag gab es zwischen Israel und Italien im ungarischen Debrecen: In der 87. und 89. Minute verwandelte Israel ein 2:4 in ein 4:4, in der ersten Minute der Nachspielzeit gelang Newcastle-Legionär Sandro Tonali das Siegestor, das Italiens WM-Chancen im zweiten Spiel unter dem neuen Teamchef Gennaro Gattuso rettete. Italien hat nach vier Spielen sechs Punkte Rückstand auf Norwegen. Das Team um Erling Haaland gewann bisher fünf alle Partien, schlug Italien in Oslo 3:0, zerlegte Dinstag Moldawien in Oslo. Beim 11:1 (5:0) erzielte Haaland fünf Tore.
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