Im zweiten Spiel von Barcelonas neuem Trainer Xavi kam für Rapid-Leihgabe Yusuf Demir nach frustrierenden Wochen endlich wieder ein Lichtblick: Er stand endlich wieder in der Startelf. Erstmals in der Champions League. Mit seinen 18 Jahren und fünf Monaten als zweitjüngster Spieler in Barcelonas Klubgeschichte nach Lionel Messi. Im strömenden Regen war die Nummer elf aus Wien in der ersten Hälfte auch recht auffällig. Immer nach der gleichen Masche: Er spielte an der rechten Außenbahn, zog nach innen in den Strafraum, schoss dann mit dem starken linken Fuß. Einmal wehrte Benficas Tormann Odysseas Vlachodimos zur Ecke ab, drei Minuten vor der Pause rettete die Latte bei einem Kunstschuss für den Griechen.
Nach 66 Minute ersetzte der Franzose Ousmane Dembele Demir, vier Minuten später wechselte Benficas Trainer Jorge Jesus Valentino Lazaro nach wochenlanger Verletzungspause ein. Es blieb beim 0:0, weil der Schweizer Teamstürmer Haris Seferovic in der Nachspielzeit nicht ins leere Barcelona-Tor traf. Somit blieb Barcelona zwei Punkte vor Benfica Zweiter, muss aber um den Aufstieg ins Achtelfinale mehr zittern als Red Bull Salzburg: Barcelona muss nach München zum Gruppensieger und Achtelfinalisten Bayern München, der bisher alle fünf Gruppenspiele gewann, Benfica empfängt im Estadio da Luz den bereits ausgeschiedenen Letzten Dynamo Kiew.
Der schönste Treffer fiel bei Schneefall im Olympiastadion von Kiew. Der Rückzieher von Robert Lewandowski (Bild oben) zum Führungstreffer von Bayern München beim 2:1 (2:0. Es war sozusagen ein Marc Janko-Gedächtnistor, weil Österreichs Ex-Stürmer mit so einem Treffer vor sechs Jahren Österreichs 1:0-Sieg im EM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Moskau fixierte. Janko sah die Aktion seines „Nachfolgers“ Lewandowski als Sky-Analytiker im Münchener Studio, sprach vom Tor des Tages, sagte aber in seiner bescheidenen Art mit keinem Wort, dass auch ihm schon dies schon gelungen war. Bei Bayern sass Marcel Sabitzer nicht auf der Bank, obwohl er in Kiew war. Laut Trainer Julian Nagelsmann wegen Problemen mit der Achillessehne und Wade.
Bayern München, Ajax Amsterdam, Liverpool und Juventus standen schon vor den Dienstag-Spielen als Achtelfinalisten fest. Den Aufstieg schafften auch Manchester United im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Ole Gunnar Solskjaer mit der Interimslösung Michael Carrick durch ein 2:0 (0:0) bei Villarreal, bei dem Cristiano Ronaldo für die Führung sorgte, und Titelverteidiger Chelsea durch einen 4:0-Kantersieg über Juventus.
Foto: Bayern München.