Acht Neuzugänge in der Transferzeit – das dürfte für Hartberg ein Rekord sein. Der auch durch den Abgang von sechs Stammspielern und dem Verletzungspech von Abwehrchef Paul Komposch entstand. Als achten Neuen präsentierte Obmann Erich Korherr Mittwoch einen Rapidler: Den 21 jährigen Dominic Vincze. Normal wäre es nicht nachvollziehbar, dass Rapid seinen Eigenbauspieler nach seinem starken Saisonfinish, egal ob als Innen-, rechter und linker Verteidiger ziehen lässt. Aber Hartberg bekam Vincze nur auf Leihbasis für ein Jahr. Auch dass nur, weil Vincze zuvor den bis 2026 laufenden Vertrag bei Grün-Weiß um zwei Jahre verlängerte. Die Spielpraxis, die er bei Rapid gegen aktuell sechs ausländische Abwehrspieler höchstwahrscheinlich nicht bekommen hätte, wird er bei Hartberg haben. Rapid hofft, ihn in einem Jahr noch stärker zurück zu bekommen. So wie es bei Furkan Demir praktiziert wurde: Letzte Saison eine Stütze bei Hartberg, den Trainer Manfred Schmid gerne behalten hätte, den Blau Weiß Linz und der GAK gerne engagiert hätten. Jetzt stellt sich der jüngere Demir bei seinem Herzensklub dem Konkurrenzkampf. Wie es aussieht, könnte er als linker Verteidiger die besten Chancen haben.
Cupsieger Wolfsberg gelang in seinem dritten internationalen Test der erste Sieg. Ein bemerkenswerter mit dem 3:2 (2:2) gegen den türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul in Kapfenberg. Auffällig vor allem das Siegestor: Ein Supervolley des 19 jährigen Slowenen Erik Kojzek, der künftig für Österreich spielen wird. Trainer Didi Kühbauer wollte das nicht überbewerten: „Ein typisches Vorbereitungsspiel, in der Bundesliga geht es anders zur Sache!“ Marco Sulzner, die Neuerwerbung vom LASK, köpfte nach perfekter Vorarbeit von Thierno Ballo das 2:1, sah im Finish die gelb-rote Ampelkarte. Das Fragezeichen bei den Kärntnern, die Montag den Gegner in der Qualifikation zur Europa League erfahren: Die Abgänge von Leistungsträgern wie Innenverteidiger Chibuike Nwawiu, der gegen Besiktas nicht spielte, Ballo und Dejan Zukic, der das erste Tor schoss, stehen nich im Raum.
Immer für Überraschungen ist der LASK gut: Seit Mittwoch haben die Linzer mit dem 30 jährigen Valentin Grubeck den jüngsten technischen Direktor der Liga. Zuvor war er in der Marketingabteilung der Linzer tätig. Als Spieler war Offensivtalent Grubeck vor elf Jahren bei Austria, schaffte aber nicht den Sprung in den Ligakader. Seine weiteren Stationen: Horn, Austria Salzburg, Grödig, Austria Lustenau, LASK Juniors, Ried und Amstetten. Schlagzeilen um Grubeck gab es 2014, als er in seiner Austria-Zeit wenige Tage vor dem Derby am Parkplatz hinter der Generali-Arena von zehn Vermummten attackiert und so verletzt wurde, dass er eine Nacht im Spital verbringen musste. Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, gehörten die Täter zur Rapid-Fanszene.