Seinen Marktwert von 20 Millionen Euro hat Marcel Sabitzer Dienstagabend sicher erhöht, als er den Aufstieg von Borussia Dortmund ins Semifinale der Champion League möglich machte. Seine Anführer-Mentalität, sein großes Laufpensum stachen beim 4:2 gegen Atletico Madrid besonders heraus. Kein Zweifel, dass Dortmund die 19 Millionen Euro, die er kostete, um ihn von Bayern München zu bekommen, gut investiert hat. Allein das Weiterkommen am Dienst brachte eine Prämie von 12, 5 Millionen Euro. Im Semifinale wird Dortmund die 100 Millionen-Grenze bei den Einnahmen dieser Champions League-Saison übertreffen,
„Unglaublich, wie er gespielt hat. Nicht nur die Schlüsselmomente mit dem Tor und zwei Assists, sondern auch wie viele tiefe Läufe er gemacht hat, wie oft er den Gegner angelaufen ist, wie oft er den Ball in der gegnerischen Hälfte festgemacht hat. Er hat uns in der Bundesliga wirklich gefehlt, als er für zwei Spiele gesperrt war!“, sagte Dortmunds Trainer Edin Terzic in die „Sky“-Kameras. Der beidbeinige Sabitzer hat derzeit einen Lauf mit dem linken Fuß: letzten Samstag beim Doppelpack zum 2:1 in Mönchengladbach ein Kracher mit 104 Stundenkilometer zur Führung, Dienstag das Tor zum Weiterkommen ebenfalls mit links. „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke, fast wie ein Märchen“, nannte er das, erinnerte er sich aber auch daran, „dass wir schon einiges einstecken mussten. Wir hatten ein paar Rückschläge, nach denen auf uns eingehauen wurde. Wir sind immer wieder aufgestanden und haben weitergemacht.“
Dass er seit Mittwochabend nicht mehr die Nummer eins unter den Torvorlagen-Gebern dieser Saison in der Champions League ist, wird er wegstecken können. Real Madrids Brasilianer Vinicius junior hält durch die Vorlage zu Real Madrids Führungstor bei Manchester City bei sechs Assists, Sabitzer hat einen weniger. Insgesamt kam er auf 13, auf genau so viele wie Liverpools Torjäger Mo Salah oder große Namen aus der Vergangenheit. Wie Bayern Münchens Philipp Lahm oder der Portugiese Deco. Ein Landsmann übertrifft Sabitzer aber noch: David Alaba bereitete für Bayern München und Real Madrid 18 Tore vor.
Bevor Sabitzer Dienstag nach seinem Tor nur noch auf dem Zaun wollte, war es nicht einfach nur ein Jubel. Zunächst reckte er seine Zeigefinger in die Höhe und schaute dabei in den Himmel. Das war laut „Bild“ keine Jubelszene. Sondern eine Geste für den verstorbenen Sohn seiner Lebenspartnerin Katja Kühne, der aus einer früheren Beziehung von ihr stimmt. Lucas nahm sich Ende März, kurz nach seinem 18, Geburtstag, das Leben, angeblich aus Liebeskummer. Sabitzer postete ein Foto von seinem Jubel bei Instagram, seine Verlobte kommentierte „für Lucas“. Sabitzer und Kühne sind seit sieben Jahren ein Paar, die gemeinsame Tochter Mary Lou kam 2019 zur Welt.
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