Fußball

Der bisher größte Rangnick-Kader mit den meisten Fragezeichen

Gleich 28 Mann, so viele wie nie, holte Teamchef Ralf Rangnick in den Kader für die EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und Aserbaidschan, in dem es allerdings auch die meisten Fragezechen zu drei fixen Ausfällen, zu Marko Arnautovic und den Mainz-Legionären Karim Onisiwo und Philipp Mwene, gibt. Genau gesagt vier: Kapitän David Alaba, Rechtsverteidiger Stefan Posch, Mittelfeldmotor Marcel Sabitzer und Michael Gregoritsch, bei dem sich Sonntag nach einem Kurzeinsatz bei Freiburg beim Auslaufen wieder der Muskel in der lädierten Wade zumachte. Daher ist Rangnick bei ihm ebenso skeptisch wie bei Alaba und Posch. Die größte Chance sieht er bei Sabitzer.

Auffällig ist die große Zahl der Rückkehrer. Nicht weniger als sieben: Tormann Patrick Pentz, bei Bröndby Kopenhagen ständig im Einsatz, Gernot Trauner von Hollands Meister Feyenoord Rotterdam, Innenverteidiger Flavius Daniliuc von Salernitana, im Mittelfeld Alexander Prass von Sturm Graz und Bremen-Legionär Romano Schmid sowie die Stürmer Manprit Sarkaria (Sturm Graz), Marco Grüll (Rapid) und Sasa Kalajdzic (Bild) nach mehr als einem Jahr, obwohl der Wolberhampton-Legionär nur 16 Minuten in der Premier League spielte. Der Sturmtank ist außer Gregoritsch der einzige Strafraumstürmer im Kader, kommt nur für einen Kurzeinsatz infrage. Ohne Ausfälle wäre er nicht dabei. Die „Alternative“ zu Kalajdzic auf der Abrufliste, Ex-Rapidler Ercan Kara, spielte in der Türkei bei Samsunspor bisher nur 63 Minuten. Samsunspor ist mit einem Punkt nach sechs Runden Letzter. Falls Gregoritsch wie befürchtet nicht kommen kann, dürfte ein anderer Freiburg-Stürmer nachrücken: Junior Adamu.

Der einzige Neuling im Aufgebot: Salzburgs Innenverteidiger Samson Baidoo. Auch weil er als Rechtsverteidiger einspringen könnte. Die Position ist ohne Mwene und wahrscheinlich Posch nach dem Angriff die zweite Problemzone für Rangnick. Erste Wahl wird wie bei Bayern Konrad Laimer sein, eine Möglichkeit wäre auch Patrick Wimmer, der in seiner Austria-Zeit fünfmal Verteidiger spielte. Als linker Verteidiger ist Max Wöber gesetzt, der so wie Philipp Lienhart Montag in deutschen Medien im Team der Runde stand. Falls Wöber etwas passiert, müsste mit Prass ein Mittelfeldspieler aushelfen. Interessant, dass Rapid mit Tormann Niklas Hedl, Matthias Seidl und Grüll einen Spieler mehr im Kader hat als Tabellenführer Salzburg mit Tormann Alexander Schlager und Baidoo.

Von den 28 Spielern sind 21 Legionäre. 13 kommen aus der deutschen Bundesliga (Lienhart, Wöber, Laimer, Xaver Schlager, Nicolas Seiwald, Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch, Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Schmid, Wimmer und Gregoritsch), je zwei aus Italien (Posch, Daniliuc) und Frankreich (Kevin Danso, Muhammed Cham), je einer aus Spanien (Alaba), Holland (Trauner), England (Kalajdzic) und Dänemark (Pentz). Die sieben Spieler aus Österreichs Liga: Schlager, Hedl, Baidoo, Prass, Seidl,  Grüll und Sarkaria. Die Vorbereitung läuft diesmal in Wien. Um die Trainingsplätze beim Happel-Stadion gibt´s  berechtigten Ärger: Im Juni vor dem Schweden-Spiel tipptopp, jetzt, vier Monate später, laut Rangnick eine „Wiese“. Kann nur passiert sein, weil sie nicht gepflegt wurden. Wieder einmal etwas, das nicht für die Sportstadt Wien spricht. Wahrscheinlich wird am Stadion-Spielfeld trainiert.

Foto: Wolverhampton Wanderers.

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