Startenor Jonas Kaufmann und Teufelsgeiger David Garrett sorgen Samstag ab 18 Uhr in der Hamburger Elbphilharmonie für die musikalische Umrahmung der Gruppen-Auslosung zur EM-Endrunde 2024, die rund eine Stunde dauern und von Servus TV live übertragen wird. Der neue ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer sieht die Zeremonie auch für sich persönlich als weiteren Meilenstein, Teamchef Ralf Rangnick blockt seit dem 2:0 gegen Deutschland vor eineinhalb Wochen im Happel-Stadion alle Fragen nach dem Wunsch-Gegner ab. Er hat keinen. Sein Wunsch ist es, mit dem Team eine gute Endrunde zu spielen. Damit meint er in Wahrheit eine bessere als vor drei Jahren. Egal, wen David Alaba & Co zugelost bekommen, es soll für Österreich erstmals das Viertelfinale werden, das Achtelfinale nicht wie 2021 gegen den späteren Europameister Italien in Wembley beim 1:2 nach Verlängerung die Endstation bedeuten.
Nicht als Gegner möglich sind Ungarn, Dänemark, Albanien, Rumänienund die Türkei, die wie Österreich aus dem zweiten Topf gelost werden.Auch wegen des letzten Siegs gegen Deutschland wünschen sich viele, dass Österreich am 14. Juni 2024 in der Münchener Arena das Eröffnungsspiel gegen Veranstalter Deutschland bestreiten wird. Dannwären die anderen zwei Gruppenspiele Österreichs in Köln und Stuttgart. Auch der deutsche Sportdirektor Rudi Völler hätte gar nichts gegen diese EM-Eröffnung, weil es ihm um Revanche für die letzte Pleite geht. Sebastian Prödl und Florian Klein, die Experten von Servus TV, die für Österreich bei Europameisterschaften spielten (Prödl 2008 und 2016, Klein 2016) präsentierten Donnerstagabend aus der Anfiel Road in Liverpool nach der Übertragung der LASK-Abfuhr Hammergruppen, die die sich wünschten. Jene von Klein mit Deutschland, dem WM-Dritten Kroatien und Titelverteidiger Italien war noch etwas schwerer als die von Prödl mit Deutschland, Slowenien und Italien. Kroatien wäre gemeinsam mit Holland der schwerste Gegner aus Topf drei, zu dem noch Schottland, Slowenien, die Slowakei und Tschechien gehören. Italien wäre der herausragende Gegner aus dem letzten Topf, aus dem noch Serbien und die Schweiz sowie einer der drei Play-off-Gewinner (theoreitsch sind Georgien, Luxemburg, Griechenland, Kasachstan, Polen, Estland, Irland, Island, Bosnien, die Ukraine, Wales und Finnland möglich) warten könnten.
Die Begründung von Klein und Prödl klang ähnlich: Deutschland wäre nach der aktuellen Form der „leichteste“ Gegner aus Topf eins, aus dem man auch Portugal (alle zehn Qualifikationsspiele gewonnen) oder Vizeweltmeister Frankreich oder Spanien oder Belgien, den Sieger der Qualifikationsgruppe mit Österreich, oder England gekommen könnte. Da kann man ihnen nur recht geben. Die Begründung für Italien als Wunschgegner: Der 2:0-Sieg vor einem Jahr bei einem Länderspiel in Wien. „Entscheidend stärker wurde Italien seit damals nicht“, behauptete Prödl. Klein glaubt, dass Kroatiens Team seinen Zenit schon überschritten hat, nicht mehr das Niveau wie bei der WM in Katar hat. Beide trauen Österreich auch in diesen schweren Gruppen die Auslosung zu. Die Erwartungen klingen fast schon so optimistisch wie vor sieben Jahn, als Klein und Prödl selbst spielten. Und dann holte Österreich in Frankreich aus den Spielen gegen Ungarn, Portugal und Island nur einen Punkt, schied aus. Aber beide wissen: Acht Jahre später wird Österreich besser aufgestellt sein als damals.
Foto: UEFA.