Fußball

Deutschland plant auch ersten Teil der nächsten Saison ohne Zuschauereinnahmen

Ähnliche Töne wie von Christian Seifert, dem Geschäftsführer der deutschen Liga, am Donnerstag in Frankfurt nach der Tagung der 36 Bundesligaklubs wird man am Freitag auch von Österreichs Ligavorstand Christian Ebenbauer hören. Man überlässt es der Politik, den Termin für den Neustart mit Geisterspielen zu nennen: „Alles andere wäre anmaßend und gehört sich nicht“, meinte Seifert, „wir haben es nicht in der  Hand. Wenn die Politik sagt, es kann am 9.Mai los gehen, dann werden wir bereit sein.“ Man habe mehrere Optionen für einen Spielplan. Die deutsche Politik entscheidet am 30. April. Einen früheren Termin kann man auch in Österreich nicht erwarten.

Seifert gab den Klub den guten Rat mit auf den Weg, auch den ersten Teil der kommenden Saison ohne Zuschauereinnahmen zu planen. Das heißt, die Geisterspiele wie erstmals im März beim 2:1 von  Mönchengladbach gegen Köln (Bild oben) bleiben prolongiert. Wahrscheinlich bis zum Jahresende: „Das ist die einzig Chance, die Bundesliga am Leben zu erhalten.“ Dieser Satz dürfte für Österreich aber keine Gültigkeit haben. Ganz einfach, weil in Deutschland die TV-Gelder zwanzigmal so hoch wie in Österreich sind. Seifert gelang es mit Sky, ARD, ZDF, Amazon und DAZN Einigkeit über die Zahlungen der letzten Rate für diese Saison und der erste für die  nächste zu erzielen, womit die Liquidität der Klubs erhalten bleibt. Nur mit Eurosport gibt es Ärger. Eurosport verkaufte in Sublizenz 45 Spiele an DAZN. Um 40 Millionen, hat aber gegenüber der DFL einen Vertrag über 70 Millionen. unterschrieben. Der Streit dreht sich um die ausstehenden 30, die Eurosport nicht überweisen will. Soviel bezahlt Sky der österreichischen Bundesliga für 195 Spiele!  Kurzum: Von März bis Dezember ohne Zuschauereinnahmen würden sicher Red Bull Salzburg und derzeit auch der LASK überstehen. Aber ansonst dürfte es überall, von Wien über  die Südstadt, St. Pölten, Mattersburg, Hartberg, Graz, Wolfsberg, Tirol bis Altach überall in Sachen Liquidität sehr kritisch werden.

Keine neuen Ideen kamen aus dem  UEFA-Exekutivkomitee bei seiner Sitzung. Auch kein konkreter Beschluss. Nur der Appell an die nationalen Verbände, alle Optionen für die Fortsetzung der Meisterschaften zu finden. Sollte dies wie in Holland durch die Politik unmöglich sein, könnte vorerst der nationale Verband seine Teilnehmer für den Europacup 2020/21 nach transparenten Kriterien bestimmen, die vor allem die Ergebnisse dieser Saison berücksichtigen sollen. Die UEFA behält sich aber das Recht zu „Korrekturen“ vor. Champions und Europa League sollen im August beendet werden. Zu  Terminen für das Play-off um die vier freien Plötze für die Europameisterschaft und Plänen für die Europacupbewerbe der nächsten Saison äußerte sich das Exekutivkomitee nicht. Verwies auf die nächste Sitzung am 27. Mai.

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