Fußball

Die Champions League ändert bei Salzburg nichts entscheidendes

Letzten Sonntag jubelte Meister Red Bull Salzburg in Wien über das 2:1, das Meisterstück bei der Austria letzten Mittwoch vor dem TV-Schirm über Tottenhams wundersames 3:2 bei Ajax Amsterdam und den Aufstieg der „Spurs“ ins Finale der Champions League. Daher steht Sonntag Abend in Österreichs Spitzenduell gegen den Zweiten LASK bei allem Interesse, die weiße Weste unter Marco Rose in Heimspielen zu verteidigen, auch im 63. Pflichtspiel hintereinander in der Red Bull-Arena ungeschlagen zu bleiben, der Blick in der Pause nach London an die White Hart Lane im Mittelpunkt: Dort ist das Match zwischen Tottenham und Everton bereits beendet. In der Premier League wird es nicht das Hauptthema sein, ob Tottenham im Hochgefühl über das erste Champions League Finale den nötigen Punkt für Platz vier verteidigt hat und sich damit über die Liga für die Königsklasse qualifiziert. Sondern das Titelduell zwischen Manchester City und dem FC Liverpool. Der Titelverteidiger muss in Brighton gewinnen, um vor den“Reds“ aus Liverpool zu bleiben, wenn die daheim Wolverhampton bezwingen. Das interessiert mehr als alles andere.

Salzburg und den LASK nicht. Wenn Tottenham Vierter bleibt, dann muss Salzburg nicht zum zwölften Mal in die Qualifikation zur Champions League, droht kein zwölftes Scheitern, sondern steht erstmals in der Gruppenphase. Kassiert mehr als 15 Millionen Startgeld statt 2,9 in der Europa League. Für den LASK würde Rang vier der „Spurs“ bedeuten, in der Qualifikation für die Königsklasse erst im Play-off einzusteigen. Und wenn die Hürde nicht genommen wird, stehen die Linzer immer noch zum ersten Mal in der Gruppenphase der Europa League. Was in der zweiten Saison nach dem Aufstieg ein Supererfolg wäre. Aber egal, was Sonntag in London passiert, es würde nichts an den Planungen von Salzburg und den LASK für die Saison 2019/20 ändern. Salzburgs Sportchef Christph Freund stelllte bereits im Winter und davor im Herbst mit den Käufen des französischen Mittelfeldhoffnung Antoine Bernede, der am 26.Mai 20 Jahre jung wird und des 18jährigen norwegischen Stürmers Erling Haland erste Weichen. Damals stand noch nicht fest, dass Rose nach Mönchengladbach wechseln wird. In Abstimmung mit Roses amerikanischen Nachfolger Jesse Marsch wurden bereits zwei Leihgaben in die Mozartstadt zurückbeordert: Aus der zweiten deutschen Liga vom Hamburger SV der 23jährige Südkoreaner Hee Chan Hwang, vom FC St. Gallen der 21jährige zentrale Mittelfeldspieler aus Ghana, Majeed Ashimeru,

Wobei Hee Chan Hwang ein Gesicht der schlimm verpatzten Hamburger Saison ist. Ihm warf man in der Hansestadt  sogar Überheblichkeit vor. Unter dem Motto macht dicke Hose in der Kabine, aber dafür steht zu wenig dahinter. Nur je zwei Tore und Assists in 20 Spielen. Da hatte er in Salzburg letzte Saison bessere Statistiken, galt auch nicht einmal als Spur von überheblich. Ashimeru kam in St.Gallen unter Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler bei 30 Einsätzen auf drei Tore und sieben Assists. Der Sprung in die Champions League könnte aber noch einen Vorteil bringen: Bei Angeboten von Klubs aus Topligen, die im Herbst in der Champions League spielen, werden sich Salzburgs Stützen wahrscheinlich die Chance, erstmals in der  Königsklasse vertreten zu sein nicht entgehen lassen, zumindest einmal im Herbst in Salzburg bleiben. Betrifft etwa Stefan Lainer, Diadie Samassekou oder Xaver Schlager. Auch der LASK wird seine Pläne nicht ändern, sich auf keinen Abenteuer einlassen. So darf der 25jährige brasilianische Flügelflitzer Joao Victor, der 2017 ablösefrei von Kapfenberg gekommen war, Trainer Oliver Glasner nach Wolfsburg folgen. Das bringt offiziell zwei Millionen Euro Ablöse, wenn nicht sogar noch mehr.

Rose plant in  seinen letzten drei Partien als Salzburg-Trainer auch die Spieler zu forcieren, die bisher nur wenig zum Zug kamen. Betrifft Haland, aber noch mehr Christoph Leitgeb. Eien Art Abschiedstournee für den 34jährigen, der zuletzt mit einem Tor in letzter Minute in der Europa League zum 3:1 gegen Napoli auf sich aufmerksam gemacht hatte.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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