Fußball

Die größte Gefahr droht Austria in Polen von einem Schweden

Sebastian Prödl darf bei ServusTV leider keine Spiele mehr kommentieren und analysieren. Weil er zur Investorengruppe um Jürgen Werner gehört, die bei der Wiener Austria einstieg. Eine Entscheidung von Sportchef Christian Nehiba, die man als etwas überzogen sehen kann. Wenn er konsequent wäre, dann hätte er eigentlich auch ein Veto dagegen einlegen müssen, dass Donnerstag Abend Austrias ehemaliger Kapitän Alexander Grünwald Donnerstag Abend an der Seite seines ehemaligen Mitspielers Florian Klein die Premiere bei ServusTV feiern wird. Beim zweiten Gruppenspiel der Austria bei Lech Posen in Polen. Denn Grünwald, der seinen Job sicher gut erledigen wird, hat eine größere Nähe zu Violett als Prödl. Grünwald wird nach dem Ende seiner aktiven Karriere bald zur Marketing-Abteilung der Austria gehören.

Gegen Lech Posen spielte die Austria bereits vor Grünwalds Spielerzeiten. In der Saison 2008/09, als der Trainer Karl Daxbacher hieß. Damals gewann die Austria in der ersten UEFA-Cup-Runde daheim 2:1, verlor das Retourspiel in Polen nach Verlängerung 2:4. Das 3:1 für Lech erzielte nach 98 Minuten der damals 20 jährige Robert Lewandowski in seiner ersten Saison bei Lech. Damals wurde er um 380.000 Euro gekauft, zwei Jahre später um 4,75 Millionen an Borussia Dortmund verkauft Diesmal bedeutet in Schwede die größte Gefahr für Austria: Der 29 jährige Kapitän Mikael Isak, der zuvor in Deutschland (Nürnberg, 1. FC Köln), Italien (Parma, Crotone), der Schweiz (St. Gallen) und Dänemark (Freja Randers spielte). Einen routinierten Torjäger wie ihn hat die Austria nicht. Er traf zweimal beim 3:4 in Valencia gegen Villarreal und auch Sonntag beim 2:2 in Stettin gegen den Tabellenzweiten Pogon. Dort kassierte Lech den Ausgleich zum 2:2 in der 99. Minute aus einem Elfmeter. Die Niederlage gegen Villarreal wurde ebenfalls durch ein spätes Tor, allerdings „schon“ in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit besiegelt.

In Posen muss sich zeigen, ob Austrias Leistung beim 0:0 gegen Hapoel Beer Sheva wirklich so gut war, wie sie Trainer Manfred Schmid sah. Oder ob einige, etwa Oldie James Holland, auf internationalem Niveau doch ihre Probleme haben. Durch den Schock um Ziad el Sheiwi, der Dienstag zum zweiten Mal in neun Monaten von Kniespezialist Christian Fink in Hochrum operiert wurde, bleibt Rechtsfuß Marvin Martins als Linksverteidiger bis auf Weiteres erste Wahl. Denn der für diese Position verpflichtete Israeli Matan Baltaxa ist noch immer nicht matchfit. An der Variante mit Dominik Fitz als „falsche neun“ hält Schmid fest. Verständlicherweise, weil Fitz in der Rolle gute Leistungen bot. Lech hat laut „transfermarkt“ einen Kader mit einem Marktwert vom 34.5 Millionen, Austria von nur 19,3 Millionen. „Wir sind nur Außenseiter“, weiß Schmid, „aber mit unseem Selbstvertrauen sollte etwas möglich sein.“ Ein Selbstvertrauen, das durch fünf Spiele hintereinander ohne Niederlage entstand.

Sky Austria zeigt Donnerstag zunächst Feyenoord-Sturm, danach Lech Posen-Austria live. Hat dazu aus der Europa League noch Olympiakos Piröus-Freiburg (mit Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch), Trabzonspor-Roter Stern Belgrad (mit Aleksandar Dragovic) und Braga gegen den deutschen Tabellenführer Union Berlin mit Christopher Trimmel im Programm, aus der Europa League 1. FC Köln (Florian Kainz, Dejan Ljubicic)- Slovacko.

Foto: ServusTV.

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