Fußball

Die große Angst vor dem Wiener Derby als Cupfinale

Die Frühjahrssaison beginnt 2019 noch eine Woche vor dem Start in die letzten vier Runden des Grunddurchgangs der Zwölferliga ungewöhnlich mit dem Viertelfinale im Uniqa-Cup, bei dem jeder Heimverein vom ÖFB 21.000 Euro Prämie bekommt und die Einnahmen behalten darf. Der Gastverein nimmt als Prämie 37.000 Euro mit. Den Auftakt macht Freitag Abend das einzige Duell zwischen Regionalliga und Bundesliga. Mit dem GAK empfängt ein Traditionsklub, der wieder am Weg nach oben ist, die Wiener Austria, die ein klares Ziel hat: 100 Jahre nach dem ersten Cupfinale Am 1.Mai beim Endspiel in Favoriten, in der eigenen Generali-Arena, dabei zu sein. Dazu fehlen nur zwei Siege. Bei den tipp 3-Quoten nach dem Cupsieger scheint die Austria auf Platz drei hinter Favorit Red Bull Salzburg und dem LASK auf. In der zweiten Runde war es gelungen, im Finalstadion Titelverteidiger Sturm mit etwas Glück durch ein 2:0 zu eliminieren, da darf der zweite Grazer Klub kein Stolperstein sein. Obwohl dessen Trainer Enrico Kulovits, der von 2003 bis 2013 im Mittelfeld des GAK gespielt hatte, Routiniers mit Bundesligavergangenheit in seinen Reihen hat. Wie Dieter Elsneg, Thomas Zündel, Marco Perchtold oder Gerald Säumel.

GAK gegen Austria ist das Revival das Cupfinales vom 23.Mai 2004, das der GAK in Salzburg unter Walter Schachner im Elferschießen gewonnen und sich damit das Double gesichert hatte. Der Klassiker dürfte auch das bestbesuchte Viertelfinalspiel sein:  Bis Donnerstag waren mehr als 11.500 Karten weg. Der Tabellenführer der Regionalliga Mitte  spekuliert als krasser Außenseiter natürlich mit einer Überraschung. Also heißt die Devise vorerst: Möglichst lange das 0:0 halten.  Der ORF nützt die Chance wieder zu nationalen Live-Übertragungen, die er in der Bundesliga bis 2022 nicht mehr hat, zeigt alle vier Partien. Freitag die aus Graz auf ORF Sport + ebenso am Sonntag Nachmittag das Gastspiel von Meister Red Bull Salzburg bei Zweitligist Wr. Neustadt. Auf ORf 1 sind Sonntag zu sehen LASK-St.Pölten, das Duell zwischen Zweitem und Drittem der Bundesliga, als High Noon am Sonntag in Pasching. Ungewohnter Anpfiff um 12 Uhr. Zwischen den Slalomdurchgängen von Marcel Hirscher bei der Ski-WM in Are: „Hoffentlich gibt´s dort keine Verschiebungen, sonst wird zum Schluss auch unser Match verschoben“, meinte LASK-Trainer Oliver Glasner spaßeshalber etwas lakonisch. Zur Vorbereitung bestritt der LASK sein letztes Testspiel gegen Amstetten auch um 12 Uhr Mittag. In der Bundesliga gab es im Herbst bei den zwei Duellen keinen Sieger : In Pasching 0:0, in St.Pölten.

Den Abschluss gibt es Sonntag Abend im Allianz-Stadion mit Rapid gegen Hartberg. Mit Herbert Prohaska als Co-Kommentator des ORF. Donnerstag sah sich Prohaska das Gastspiel seines Ex-Klubs Inter Mailand in Hütteldorf vor dem TV-Schirm an. Zweimal bei Rapid in nur vier Tagen wäre für den Erz-Austrianer doch etwas übertrieben. Die Trainer Didi Kühbauer und Markus Schopp spielten unter Prohaska in dessen Teamchefära, unter anderem auch bei der  WM 1998 in Frankreich. Das Pikante: Letzte Saison war Schopp Co-Trainer  unter Kühbauer in St.Pölten, das erste Aufeinandertreffen als Chef entschied der Steirer am 20.Oktober sensationell und hochverdient mit 3:0 für sich. Mit ein Grund, warum Rapid hinter dem Aufsteiger in der Tabelle rangiert, um einen Platz unter den ersten sechs zittert. Nach dem Match lost U 21-Teamchef Werner Gregoritsch noch im Stadion das Semifinale aus.

Die Quote auf den Cupsieger Rapid ist mit 8.00 wie die der Austria. Wieder einmal ein Wiener Derby als Cupfinale wie vor 14 Jahren hätte sicher seinen Reiz. Aber alle haben eigentlich die große Angst davor. Wegen der Vorkommnisse mit den Rapid-Fans am 16.Dezember rund um das Derby in Favoriten. Die Sicherheitsbedenken wären groß, auch bei der  Wiener Polizei. Der danach von Rapid-Präsident Michael Krammer angeregte Sicherheitsgipfel mit Austria, Sturm Graz und Gerhard Stocker als Aufsichtsratschef der Bundesliga fand bisher noch nicht statt. Nur ein Gespräch zwischen Krammer und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl.

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