Nach 108 Sekunden brachte Thomas Murg Rapid bei strömenden Regen Rapid in der Südstadt gegen Admira in Führung. Das schnellste 1:0 in grün-Weiß seit 2009. Nach sieben Minuten traf auch Taxiarchis Fountas (Bild oben) in seinem ersten Spiel als Jungvater. Womit die schnellste 2:0-Führung seit 1996 perfekt war. Seit dem 6:0 gegen Ried am 16.November 1996 im Hanappi-Stadion, als es in der Trainerära von Ernst Dokupil bereits nach drei Minuten durch den jetzigen Austria-Sportvorstand Peter Stöger und den tschechischen Torjäger Rene Wagner 2:0 gestanden war. So sah der ehemalige deutsche Vizeweltmeisters Felix Magath, der als Trainer mit Bayern München zweimal das Double und mit Wolfsburg den Meistertitel geschafft hatte und aus privaten Gründen in Wien war, am Ende mit dem 3:0 (2:0) den zwölften Auswärtssieg Rapids in diesem Jahr, womit der Klubrekord eingestellt wurde, den siebenten in neun Auswärtsspielen dieser Saison. Bei dem Fountas zu seinem dritten Doppelpack in grün-weißen Dress kam, damit bei elf Saisontoren hält. Aber die Admira machte es Rapid nicht wirklich schwer.
Auch der Ausfall des erkrankten Abwehrchefs Christopher Dibon spielt keine Rolle. Gefährliche Situationen vor dem Tor Rapids hatten Seltenheitswert. Am Ende liefert auch der neue Youngster-Rekord Gesprächsstoff: Für die letzten zwölf Minuten ersetzt Yusuf Demir Murg. Mit 16 Jahren, sechs Monaten und zwölf Tagen ist die Nummer 48 damit Rapids jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten, war beim Debüt sechs Tage jünger als Veli Kavlak am 22. Mai 2005 bei der 1:4-Auswärtsniederlage gegen Austria Salzburg , als ihn Trainer Josef Hickersberger zu Beginn der zweiten Hälfte statt Steffen Hofmann brachte. Damals war Rapid schon als Meister feststand.
Davon ist Rapid trotz der starken Auswärtssserie, die Trainer Didi Kühbauer als Beweis für eine starke Mentalität wertete, noch weit entfernt. Wenn Wolfsberg Sonntag nicht die Austria bezwingt, geht Rapid als Dritter ins neue Jahr. Die Top drei gelten als das „kleinste“ Saisonziel, das nach der verpassten Meisterrunde im Frühjahr aber doch einen Schritt nach vorne, der sich sehen lassen kann, Die ersten zwei, Red Bull Salzburg und der LASK scheinen für Rapid derzeit auch im Frühjahr mit voller Kapelle, mit Thorsten Schick und dem Japaner Koya Kitagawa, der in der Südstadt bereits zu einem Kurzeinsatz kam, nicht angreifbar. Außer Rapid spielt im Frühjahr in Hütteldorf ähnlich erfolgreich wie auswärts. Personell nachbessern wird Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic im Jänner nur, wenn es unerwartete Abgänge geben sollte.
Das 3:0 sicherte die gute Stimmung bei den ersten grün-weißen Weihnachten im Allianz-Stadion am Sonntag: „Wir haben es gut gemacht“, bilanzierte Kühbauer nach dem souveränen Auftritt in der Südstadt. Über Demirs Zukunft wollte er noch nicht schwärmen: „Er hat schon ein großes Potenzial, ist mit dem Ball sehr stark, aber am wichtigsten wird sein, dass er am Boden bleibt und wir ihn am Boden halten!“
Für Kühbauers Ex-Team St.Pölten gab es mit der 0:3 (0:0)-Heimpleite gegen Altach hingegen einen schlimmen Jahresabschluss Bei Altach konnten der 22 jährige Innenverteidiger Patrick Schmiedl, ein gebürtiger Burgenländer, und der zwei Jahre jüngere Mittelfeldspieler Johannes Tartarotti ihre ersten Tore in der Bundesliga bejubeln. Die Vorarlberger scheinen ein Schreckgespenst für St.Pölten zu sein wie das 0:6 in Altach und die 0:3-Heimpleite zeigen. Mit fünf neuen Spielern im Frühjahr, darunter den Ex-Rapidlern Stefan Stangl und Michael Schimpelsberger, soll es besser werden.