Fußball

„Noch einmal alles raushauen“: Das Geheimnis der Austria

„Noch einmal alles raushauen“. Das forderte LASK-Trainer Valerien Ismael  von seiner Erfolgstruppe drei Tage nach dem 3:0 über Sporting Lissabon zum Gruppensieg in der Europa League auch im letzten Spiel des Jahres gegen Sturm Graz in der wohl ausverkauften Raiffeisen-Arena in Pasching, schon bevor er Samstag Abend wusste, dass mit einem Sieg Red Bull Salzburg eingeholt werden kann. Alles raushauen, auch weil mit James Holland und Thomas Goiginger zwei wichtige Spieler gesperrt sind. Nur zu einem Kompromiss zeigte sich der Franzose bereut: Er erfüllte Emanuel Pogatetz die Bitte, nicht mehr zum Kader zu gehören. Damit beendete der 36 jährige seine Erfolgskarriere als Gruppensieger. Auch etwas besonders: „Er könnte auch als Trainer Großes schaffen“, prophezeite LASK-Vizepräsident Jürgen Werner, der über 16 Jahre Berater von Pogatetz war. Die ersten Schritte im neuen Job beginnen im Jänner bei  den Oberösterreich Juniors.

Die Ismael-Devise, noch einmal alles rauszuhauen,  muss auch Christian Ilzer für die Austria übernehmen. Viel mehr noch als der LASK: Denn schafft Violett nicht den Heimsieg gegen Ilzers Ex-Klub Wolfsberg, dann ist es wohl mit der Meisterrunde endgültig vorbei. Sieben oder acht Punkte Rückstand wären in den letzten vier Runden des Grunddurchgangs nicht mehr aufzuholen. Vor zwei  Wochen endete das Heimspiel gegen den zweiten Ex-Klub Ilzers, gegen Hartberg, mit einem 5:0-Triumph. Aber man darf nicht glauben, dass die Kärntner drei Tage nach dem respektablen 2:2 bei AS Roma so wenig Gegenwehr leisten können wie damals die Steirer. Trotzdem schöpft die Austria aus den sieben erzielten Toren gegen Hartberg und im Derby gegen Rapid neuen Mut: „Wieder gut und erfrischend spielen“, hieß die Devise des 20 jährigen Dominik Fitz, der in Hütteldorf gegen Rapid in den ersten 45 Minuten der auffälligste Austrianer war, in den letzten zwei Partien mit Benedikt Pichler und Manprit Sarkaria für neuen Schwung gesorgt hatte.

Aber geht jung und erfrischend auch gegen Wolfsberg? Ilzer (im Bild oben mit Pichler) hat so seine leisen Zweifel. Wegen einiger Verletzungen und Erkrankungen: „Möglicherweise müssen wir sogar unsere Grundordnung verändern“, machte er auf geheimnisvoll. Konkreter wollte er nicht werden, keinesfalls verraten, um wen es geht. Schon um seinem Ex-Klub und dem Kollegen Mo Sahli, für den es das letzte Spiel als Interimschef wird, alles auf dem Tablett zu servieren.  Und darum kann nicht verifiziert werden, ob das Gerücht,wonach auch Torjäger Christoph Monschein zu den violetten Kranken zählt, stimmt oder auch nicht. Trainiert wird  in den Tagen vor dem Match unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Von bisher neun Heimspielen gegen Wolfsberg verlor die Austria nur eines. Vor 13 Monaten mit 2:3. Der Trainer von Wolfsberg hieß damals Ilzer. Wiederholt dies Wolfsberg gegen Ilzer, wäre damit die Qualifikation für die Meisterrunde fixiert.

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