Fußball

Für Rapid kostet Burgstaller 500.000 Euro – aber Nürnberg zahlt 800.000!

Rapid bestätigte Montag mit Ante Bajic seinen sechsten Neuen. Ebenso den Wechsel von Robert Ljubicic zu Dinamo Zagreb. Vom Wunsch des Mittelfeldspielers, in die Heimat seiner Eltern für den Meister zu spielen, wusste Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic seit Monaten. Der 22 jährige sorgte in 40 Spielen für vier Tore und sieben Assists, von den Toren war das zum 1:0 in Genk das wichtigste, weil es dafür sorgte, dass Rapid im Europacup überwinterte. Im Herbst spielte Ljubicic in der Europa League zweimal gegen seinen neuen Klub. Sein ehemaliger Berater Max Hagmayr versicherte, es hätte auch ein Angebot aus Italiens Serie A gegeben. Doch die Emotionen entschieden für Dinamo. Rapid kassiert 2,5 Millionen Euro Ablöse, ist an einem möglichen Weiterverkauf beteiligt. Die Lücke, die Ljubicic reißt, wird schwer zu schließen sein. Die Meldung vom Vollzug der Rückkehr von Guido Burgstaller zu Grün-Weiß ließ weiter auf sich warten. Kommt es überhaupt dazu?

Sonntag war der 33 jährige zwar nicht beim Trainingsstart des FC St. Pauli in Hamburg, sondern bei der Hochzeit von Austria Klagenfurts Mittelfeldspieler Fabian Miesenböck in Ossiach. St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann fordert von Rapid für Burgstaller 500.000 Euro Ablöse. Das wäre durch den Ljubicic-Transfer zu schaffen. Aber der 1. FC Nürnberg kann sich durch den Verkauf von Verteidige Kilian Fischer nach Wolfsburg jetzt die 800.000 Euro Ablöse leisten, die Bornemann von dem Zweitligisten verlangt. Bornemann hatte Burgstaller vor sieben Jahren nach Nürnberg geholt, fünf Jahre später von Schalke nach Hamburg. Bornemanns Abschied von Nürnberg hinterließ bei ihm Ärger, daher bekäme Rapid Burgstaller billiger. Andererseits kann sich St. Pauli nicht ohne weiteres leisten, auf 300.000 Euro zu verzichten. Nürnbergs Sportvorstand Dieter Hecking und Sportchef Olaf Rebbe (zuvor bei PAOK Saloniki und für den Kauf von Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab zuständig) sehen in Burgstaller den Spieler, der aufgrund seiner erfolgreichen Nürnberg-Vergangenheit (34 Tore in 70 Spielen) die Fans mobilisieren kann. Das Ziel für kommende Saison heißt Aufstieg. Die Entfernung zwischen Nürnberg und Kärnten, wo Burgstaller Frau und Tochter wohnen, beträgt 520 Kilometer, von Wien sind es 200 weniger.

Ried reagierte auf den Abgang von Ante Bajic zu Rapid mit zwei Neuen: Mit dem 29 jährigen Ex-Austria-Stürmer Christoph Monschein und dem neun Jahre jüngeren Offensivspieler Denizcan Cosgun, der in Salzburgs Akademie ausgebildet wurde, zuletzt bei Zweitligist Horn spielte. Monschein war im Frühjahr vom LASK an Altach verliehen gewesen, jetzt hatten die Linzer nichts gegen den Wechsel zum Lokalrivalen ins Innviertel. Weil Sportchef Radovan Jovanovic und Trainer Didi Kühbauer mit Thomas Sabitzer und Tobias Anselm zwei Leihstürmer von WSG Tirol zurückbeorderten. Mit dem ehemaligen U 21-Teamspieler Nemanja Celic kam auch ein zentraler Mittelfeldspieler auf Leihbasis vom deutschen Zweitligisten Darmstadt. Der 23 jährige hatte 2018 beim LASK sein Bundesligadebüt gefeiert, wechselte 2020 zu WSG Tirol, stand letzte Saison bei Darmstadt unter Vertrag, schaffte aber nicht den Sprung zum Stammspieler. WSG Tirol verlor mit Torjäger Giacomo Vrioni, Sabitzer und Anselm sowie Innenverteidiger Maxime Awoudja vier Leihspieler, Sportchef Stefan Köck und Trainer Thomas Silberberger müssen wieder einen neue Mannschaft bauen.

Interessante, aber auch besorgte Töne kamen von Austria Klagenfurt. Durch Präsident Herbert Matschek. Er gab zu, dass nach dem Aufstieg sowohl die Zuschauerzahlen als auch die Unterstützung durch lokale Sponsoren hinter den Erwartungen blieben. Das sollte und müsse sich ändern, weil die „Stützräder demnächst abmontiert werden müssen“, wie es Matschek ausdrückte. Damit meinte er die finanzielle Unterstützung aus Deutschland, durch die in Hamburg ansässige SEH Sports Group der Gebrüder Zeljko und Tomislav Karajic. Was er damit sagen wollte?

Foto: FC St.Pauli.

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