Fußball

Die zweite 3:0-Watschen von Wolfsberg für Meister Sturm! Salzburg wieder sieglos

Am 18. August gewann Wolfsberg völlig unerwartet in Graz gegen Sturm 3:0. Das war bis Samstag die letzte Niederlage des Meisters in der Bundesliga, der elf Runden ungeschlagen blieb. Samstag endete dieser Serie. Diesmal im Lavanttal. Durch die zweite 3:0-Watschen der Kärntner für den Tabellenführer. Nach dem Auswärtssieg gegen Rapid der zweite Paukenschlag Wolfsbergs in diesem Jahr. Schon nach 23 Minuten jubelten die Kärntner durch einen Doppelpack des Serben Dejan Zukic  innerhalb von fünf Minuten über die 2:0-Führung, die Vorarbeit zum zweiten Tor lieferte Thierno Ballo. Das besondere Highlight war aber das 3:0. Trainer Didi Kühbauer brachte nach nur fünf Trainingstagen Winterkauf Alessandro Schöpf ab der 74. Minute als Joker, der 31 jährige Tiroler dankte bei seinem ersten Einsatz in Österreichs Bundesliga mit einem Traumtor. Aus 18 Metern via Innenstange ins lange Eck.

„Es war ein ganz anderes Spiel als gegen Rapid, die erste Hälfte war fantastisch“, lobte Kühbauer seine Mannschaft nach dem sechsten Sieg hintereinander, mit dem sich Wolfsberg auf Platz drei festsetzte. Ganz anders  redete hingegen Kühbauers Kollege Jürgen Säumel: „Wir haben alles vermissen lassen, das wird knallhart analysiert und angesprochen!“  Unter anderem kamen von Regisseur Otar Kiteishvili, der gegen Ballo meist das Nachsehen hatte, keine Impulse (Bild). Sturm hat seit dem 1:0 in der Champions League gegen RB Leipzig nicht mehr gewonnen: Im Cup daheim gegen die Wiener Austria ausgeschieden, dann in der Bundesliga ein Punkt gegen die Austria und die Niederlage in Wolfsberg. Der Abgang von Torjäger Mika Biereth hinterließ eine Lücke. Der statt ihm geholte Fally Mayulu fiel Samstag kurzfristig aus, statt ihm begann Yougster Leon Grgic. Nicht nur von ihm war wenig zu sehen. Die Probleme begannen für Sturm schon einen Tag vor dem Spiel: Brand in der Kabine des Trainingszentrums, in der die Trikots aufbewahrt sind. Alle wurden zerstört. Zum Glück packte Sturms Zeugwartlegende Simo Maric die schwarze Garnitur für Wolfsberg schon Donnerstag in die Koffer und brachte sie aus der Kabine. Sonst hätte das Match nicht stattfinden können.

Wie lange geht Wolfsbergs Flow noch weiter? Nächste Runde gastiert Wolfsberg in Innsbruck bei WSG Tirol, die Samstag über den ersten Punktgewinn bei Red Bull Salzburg jubelte. Den sich die Tiroler auch verdienten, weil sie Leidenschaft zeigten, wie Trainer Philipp Semlic nach dem 1:1 (1:0) zufrieden konstatierte. Der Amerikaner Quincy Butler schockt bereits in der zweiten Minute mit der schnellen Führung die Salzburger, die vor nur noch 5000 Fans erst nach der Pause wirklich stattfanden. „Wir haben wie in Klagenfurt die erste Hälfte verschlafen, diesmal war es  noch schlimmer“, kritisierte Trainer Thomas Letsch. Auch das fünfte Pflichtspiel nach der Rückkehr endete ohne Sieg. Den Punkt rettete der von ihm zur zweiten Hälfte für den einmal mehr schwachen Engländer Bobby Clark eingewechselte Moussa Yeo nach Assist von Winterkauf Yoube Vertessen. Chancen auf den Sieg hätte es gegeben, doch die blieben ungenützt. Noch eine schlechte Nachricht: Maurits Kjaergaard, der seit Monaten im Mittelfeld stark abgeht, muss erneut am Sprunggelenk operiert werden. Einer, der mit Salzburg 14 Meistertitel feierte, zehnmal Cupsieger war, beendete mit 39 nunmehr offiziell seine Karriere: Einen so gut Linksverteidiger wie Andreas Ulmer hat Salzburg aktuell nicht. Letzten Sommer wurde sein Vertrag nicht verlängert, er wollte weiter machen. Aber die Transfergespräche mit dem GAK zerschlugen sich. Ulmer trug  32 mal Österreichs Teamdress, zweimal bei der Europameisterschaft 2021. Sein letztes Länderspiel absolvierte er 2023 beim 4:1 gegen Aserbaidschan in Linz.

Einen Rückschlag im Kampf um Platz sechs erlitt Blau Weiß Linz durch die unerwartete 1:3 (0:0 gegen Schlusslicht Altach. Das Eigentor von Goalgetter Ronivaldo zum 1:3 zeigt, dass an diesem Tag gar nichts lief. Für die Vorarlberger war es der erste Sieg seit 18. August oder seit 14 Runden. Davon acht unter dem neuen Trainer Fabio Ingolitsch, der nach sechs Niederlagen und zwei Unentschieden erstmals über drei Punkte jubeln durfte.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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