Fußball

Doping-Ärger in Salzburg: Droht Camara und Koita Sperre?

Ohne Sekou Koita und Mohamed Camara verlor Meister Red Bull Salzburg letzten Sonntag erstmals daheim gegen Wolfsberg. Camara fehlte wegen einer Gelbsperre beim 2:3. Aber die Salzburger hätten den Mali-Legionär genauso wie seinen Landsmann Koita ohnehin nicht mehr eingesetzt. Weil sie Ende letzter Woche von der UEFA verständigt wurden, dass von den im November abgenommenen zehn Dopingtests von Spielern der Bullen acht negativ waren, aber zwei positiv. Die von Camara und Koita. Nach ihrer Rückkehr von Malis Nationalteam, mit dem sie zweimal in der Qualifikation zum Afrika-Cup gegen Namibia spielten. Die Mühlen der UEFA mahlen eben langsam: Dopingtests im November, das Resultat ein Monat später. Und daher weiß man nicht, welche Konsequenzen das dann haben wird. Die könnten für  Salzburg allerdings unangenehm sein: Eine Sperre für beide.

Bei ihnen wurden Spuren eines Wirkstoffs festgestellt, der zu den wesentlichen Bestandteil eines Medikaments gegen Höhenkrankheit gehört. Camara und Koita versicherten, dass ihnen dies vor dem Match in Namibias Hauptstadt Windhoek  von der medizinischen Abteilung verabreicht. Windhoek lieg auf rund 1700 Metern Seehöhe, Malis Hauptstadt Bamako auf 350. Das erklärt einiges. Macht aber die Sache für Salzburg nicht einfacher: „Wir müssen darauf vertrauen können, dass Ärzte eines Nationalteams mit den international geltenden Regeln vertraut sind“, wunderte sich Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter. Salzburg möchte daher in Zusammenarbeit mit der UEFA und den zuständigen Behörden  eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle bei Malis Nationalteam erwirken. Das wird sicher eine langwierige Angelegenheit. Darum verzichteten die Salzburger gegen Wolfsberg zur Vorsicht auf Koita (Bild oben). Sollten beide länger fehlen, dann kann Salzburg dies nicht so ohne weiters wegstecken. Koita ist immerhin der beste Torschütze der Salzburger in der Bundesliga, führt mit zehn Toren die Schützenliste an. Er traf alle 55 Minuten. Das bedeutet den besten Schnitt eines Spielers seit Einführung der Bundesliga vor 46 Jahren! Sein Fehlen würde Salzburg im Titelkampf oder in der Europa League gegen Villarreal schon spüren.

Salzburg-Rivale LASK verpflichtete einen neuen Mittelstürmer. Da der 1,92 Meter große Slowake Adam Griger vom Erstligisten  MFK Zemplin Michalovce erst 16 Jahre jung ist, wird er wohl zunächst mehr für die OÖ Juniors in der zweiten Lga eingeplant sein, obwohl Griger in der Slowakei schon sechs Erstliga-Einsätze hatte.  Ein 16 jähriges Talent für drei Jahre unter Vertrag zu nehmen,  erinnert sehr an  ein „Beuteschema“ der  Salzburger, an dem sich der LASK offenbar orientiert. So wie für Salzburg gab es auch für einen anderen Klub im Westen Österreichs eine unangenehme Nachricht: Bei WSG Tirol, der als Fünfter bisher klar besser als erwartet abschnitt, zieht sich mit Swarovski der Hauptsponsor aufgrund einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Bisher unterstützte der Konzern Tirols derzeit einzigen Bundesligaklub mit 670.000 Euro. Laut Präsidentin Diana Langes Swarovski brauche man sich um die Zukunft des Klubs deshalb keine Sorgen zu machen. Sie zeigt für den Rückzug Verständnis, da es im Swarovski-Stammwerk in Wattens 1000 Kündigungen gab.

Foto: Red Bull Salzburg.

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