Fußball

Tirol gerettet, ein dickes Brett für Jancker: Klagenfurt hat rote Laterne

Als Sky-Experte sollte Admiras Trainer Thomas Silberberger im Studio neutral sein. Aber ehrlich, wie es ist, gestand er Samstag, fast euphorisch zu sein, weil sein Herz nach elf Trainerjahren noch immer für WSG Tirol schlägt. Sein Ex-Klub schaffte Samstag durch einen 4:1 (1:1)-Auswärtssieg gegen Austria Klagenfurt zwei Runden vor Schluss bereits den Klassenerhalt,  weil es zwischen Altach und den GAK keinen Sieger gab, sondern ein 2:2 (1:1). Damit steht fest, dass der Absteiger entweder Austria Klagenfurt, Altach oder GAK heißt. Derzeit sieht es nach Austria Klagenfurt aus, der zwei Spiele nach dem Trainerwechsel von Peter Pacult zu Carsten Jancker erstmals Letzter ist.

Im Studio musste Silberberger grinsen, als Nachfolger Philipp Semlic, der in seiner ersten Bundesligasaison einen guten Job machte, und Sportchef Stefan Köck währen der TV-Interviews mit Bier oder anderen Getränken geduscht wurden. Das hatte in der Vergangenheit auch Silberberger über sich ergehen lassen müssen. als WSG Tirol in der Bundesliga geblieben war. Dabei begann es gar nicht gut, nach einer Viertelstunde führte Klagenfurt durch ein Kopftor von Christopher Cvetko. Den Umschwung leitete ein Elfmeter ein, den Tobias Koch völlig unnötig verschuldete.  Kapitän Valentino Müller ließ sich die Chance zum Ausgleich nicht entgehen. Zwischen der 48. und 51. Minute ging Klagenfurt k.o, als der Däne Bror Blume und Innenverteidiger David Gugganig zum 1:2 und 1:3 trafen.  „Icn bin in dieser Saison ein paar Jahre älter geworden“, gestand Semlic, „wir sind nach Rückschlägen immer wieder aufgestanden.“ Müller gestand, dass es Phasen gab, in denen er kurz bezweifelte, ob WSG Tirol auch ohne Siberberger die Qualifikationsgruppe übersteht. Es gelang.

Typisch für Klagenfurts triste Situation, dass der Grieche Kosmas Gzekos in der 96. Minute einen Elfmeter an die Latte jagte. Aber ob 1:4 oder 2:4, das war egal. Die bittere Realität: Seit sieben Spielen kein Sieg, die letzten sechs Heimspiele nicht gewonnen, in den acht Runden der Qualifikationsgruppe 25 Tore kassiert. Mit Martin Hinteregger 21, auch sein Comeback sorgte nicht für Stabilität.“Wir haben es hergeschenkt, bis zur 40. Minut spielten wir so, wie wir es planten“, klagte Jancker (Bild), „das ist ein dickes Brett, das muss ich erst einmal verarbeiten.“ Klagenfurt hat einen Punkt weniger als Altach und der GAK, muss nächste Woche nach Vorarlberg, hat zum Abschluss ein Heimspiel gegen Hartberg. Der GAK empfängt nächsten Samstag den LASK, dessen Siegesserie riss, der mit dem 0:0 gegen Hartberg den achten Sieg hintereinander und den Vereinsrekord verpasste. In der letzten Runde haben GAK und Altach Auswärtsspiele gegen WSG Tirol und den LASK, der also eine Art Schiedsrichter im Kampf um die Rettung sein könnte.

Foto: Gepa/Admiral.

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