Gelungener Start für Österreichs Meister FC Salzburg in die Champions League. Das 1:1 (1:1) gegen AC Milan bewies, dass die Salzburger auch in dieser Saison im New Look absolut konkurrenzfähig sind. Somit begann die Gruppe mit einem Aufstand der Außenseiter Salzburg und Dinamo Zagreb, ohne Sieg der Favorits. Milan agierte zwar schwächer als erwartet, aber das lag auch an den Salzburgern. „Wir haben sie gestresst und geärgert“, zog Trainer Thomas Jaissle zufrieden Bilanz. Jeder muss vor Salzburg den Hut ziehen. Vor allem, weil alle Probleme bewältigt wurden.
Luka Sucic konnte wie erwartet nicht spielen. Jaissle zeige Mut, brachte außer Rechtsverteidiger Amar Dedic mit dem 18 jährigen Dijon Kameri noch einen Debütanten. Am 22. August kam der Mittelfeldspieler kosovarischer Herkunft erst zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga, zweieinhalb Wochen später gehörte er in der Champions League zur Startelf. Und machte es bis zu seinem Austausch nach 65 Minuten durchaus gut. Beim Aufwärmen musste Abwehrchef Max Wöber wegen Adduktorenproblemen w.o. geben. Strahinja Pavlovic erfuhr zehn Minuten vor Anpfiff von einem Einsatz neben Oumar Solet im Abwehrzentrum. Der Franzose verletzte sich fünf Minuten vor der Pause in der Aktion zu Milans Ausgleich, musste mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel ausscheiden. Der dritte Ausfall, für ihn kam der Brasilianer Bernardo, der zuvor noch nicht mit Pavlovic in dieser Rollenverteilung zusammengespielt hatte. Der vierte war Fernando, dessen Oberschenkel nach 65 Minuten nicht mehr mitmachte, schon „dick“ war. Zuvor vergab er die große Chance zur 2:1-Führung.
Bewunderswert, wie Salzburg dennoch dagegenhielt. Etwa Dedic gegen den Portugiesen Rafael Leao. Von dem Klassestürmer sah man mit zwei Ausnahmen nicht viel, aber die hatten es in sich. Da gab er den Pass zum Ausgleich des Belgiers Alexis Saelemaekers, in der letzten Minute landete sein Schuss, den Bernardo abfälschte, an der Stange. Eine Niederlage wäre total ungerecht gewesen. Das Salzburger Highlight: Die Führung durch den Schweizer Noah Okafor, der sein bisher bestes Champions League-Spiel ablieferte, nach 28 Minuten. Der Ball kam von Fernando, er trickste im Strafraum den Franzosen Pierre Kalulu aus, spielte ihm mit Absicht den Ball durch die Beine. Okafors Schuss (Bild oben) ging dann auch zwischen den Beinen von Tormann Mike Maignan ins Netz.
Die Stimmung im mit 29.520 Zuschauern ausverkauften Stadion war überragend. Salzburg schaffte zum Start gegen einen Favorit ein 1:1 so wie letztes Jahr in Sevilla. Auch diesmal machte das Hoffnung, das Ziel, im Europacup zu überwintern, in die Tat umzusetzen. Nur sollte sich die Personalsituation bald bessern. Ideal wäre dies bis nächsten Mittwoch, bis zum Auswärtsspiel gegen Chelsea an der Stamford Bridge. Denn die „Blues“ stehen unter Zugzwang.
Foto: Red Bull Salzburg.
