Fußball

Ein Teamneuling, mit dem keiner rechnete: Svoboda

Einen Teamneuling, den keiner auf der Rechnung haben konnte, präsentierte Teamchef Ralf Rangnick für die Heimspiele in der Nations League gegen Kasachstan und Norwegen am 10. und 13. Oktober in Linz: Es ist der 25 jährige gebürtige Wiener Michael Svoboda (Bild), Innenverteidiger beim FC Venezia, dem Aufsteiger in Italiens Serie A, der nach sechs Runden mit einem Sieg, einem Unentschieden und vier Niederlagen Drittletzter ist. Svoboda bestritt alle Partien. 2018 übersiedelte er aus der Wiener Liga (Stadlau) zu WSG Tirol, zwei Jahre später zu Venezia, damals in der Serie B. 2021 gelang der Aufstieg, ein Jahr später folgte der Abstieg, heuer wieder der Aufstieg. Svoboda hatte in der Serie B 68 Einsätze, in der Serie A bisher 424. Er profitierte von den Ausfällen im Abwehrzentrum: Angefangen von David Alaba über Kevin Danso, der Montag in London bei einem Sezialisten sein Hrz utnersuchen ließ, bis zu Max Wöber und dem zuetzt verletzten Samson Baidoo. Wöber wird Dienstag in Innsbruck bei Spezialist Christoph Fink am Knie operiert. Wegen einer Zyste am Meniskus. Danach fällt er vier bis sechs Wochen aus. Deswegen kam es auch zum Comeback von Werder Bremens Kapitän Marco Friedl nach zwei Jahren. Er ist Linksfuß wie Wöber.

Ebenfalls unter den insgesamt 22 einberufenen Feldpielern:Innenverteidiger Gernot Trauner und Stürmer Michael Gregoritsch. Trauner erstmals seit der im Juni beim EM-Sieg über Polen erlittenen Muskelverletzung. Rangnick vermutet, dass Trauners Fitnesszustand nach monatelanger Pause nicht reichen wird, um zwei Spiele innerhalb von vier Tagen zu bestreiten.  Gregoritsch spielte letzten Samstag bei Freiburg nach seinem Muskelfaserriss erstmals 16 Minuten, das reichte. Auch Arnautovic bleibt dabei, obwohl er bei Italiens Meister Inter Mailand keine Rolle mehr spielt: „Solange ich glaube, dass er uns helfen kann, wird sich daran nichts ändern“, stellte Rangnick fest.

Er will mehr Energie sehen als zuletzt beim 1:1 in Slowenien und beim 1:2 in Norwegen. Änderungen in der Spielanlage sind  kein Thema. Für ihn muss sich das Team über Intensität und Aggressivität definieren, nicht über Spielwitz. Oder wie er es ausdrückte: „Heavy metall Rock ’n’ Roll und nicht langsamer Walzer“. Nur Intensität und Aggressivität hätten die EM-Qualifikation und die Siege bei der Endrunde möglich gemacht. Man habe Holland oder zuvor in Tests Deutschland und Italien geschlagen, ohne mit Kunststücken zu glänzen. Rangnick nannte das in Anlehnung an die berühmte US-Showtruppe im Basketball „Harlem Globetrotter-Fußball“.  Man konnte daran heraushören, dass Kevin Stöger weiter nicht für die Startelf eingeplant ist. Weil er mehr für Spielwitz steht als für Aggressivität und Intensität. Schade.

Eigentlich könnte man die Nations League auch dazu nützen, neue Elemente mit Blickpunkt WM-Qualifikation ins Spiel zu bringen. Das lehnt Rangnick ab. Erst wenn Aggressivität und Intensität stimmen, würde er sich den Kopf darüber zerbrechen, was in Ballbesitz noch besser werden könnte. Ob das richtig ist, kann man hinterfragen. Kein Thema ist für ihn in  auch Hannes Wolf, der Legionär bei New York City. Man werde seine Leistungen zwar im Auge behalten, man müsse aber dies in Relation zu den Spielern stellen, die er besser kennt. Darum steht auch Stürmer Arnel Jakupovic, der im September erstmals im Kader war, diesmal nur auf der Abrufliste. Trotz seines Doppelpack sfür seinen neuen Klub Osijek am Wochenende. Auch Holstein Kiel-Stürmer Benedikt Pichler bleibt in Wartestellung. Andreas Weimann, den Rangnick besser kennt, ist hingegen statt Jakupovic einer von vier Stürmern. Auch, weil er am letzten Wochenende bei Blackburn gegen die Queens Park Rangers zur Startelf gehörte.

Da Philipp Mwene nach zwei gelben Karten gegen Kasachstan gesperrt ist, könnte Flavius Daniliuc, der bei Hellas Verona im Abwehrzentrum spielt, als rechter Verteidiger beginnen. Konrad Laimer, Marcel Sabitzer und Alexander Prass würden gegen Norwegen ausfallen, sollten sie gegen Kasachstan die gelbe Karte bekommen.

Foto: Imago.

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