Fußball

Ein Voitsberger gehört zum grün-weißen Tsunami: Vallci

Bevor in Österreich die Bundesliga beginnt, sind in der Schweizer Super League bereits zwei Runden gespielt. Nach denen es praktisch nur ein großes Thema gibt: Den schwächsten Start aller Zeiten von Titelverteidiger Young Boys Bern. Inklusive des vorgezogenen Spiels gegen Servette Genf drei Niederlagen hintereinander mit 2:9-Toren. Das gab es noch nie. Sonntag fegte ein grün-weißer Tsunami über Young Boys Bern hinweg. Dort, wo Österreichs Team beim 1:1 gegen die Schweiz Anfang Juni seinen letzten Test vor der Europameisterschaft bestritt, im Kybun-Park von St. Gallen. Ein Österreicher war beim 4:0 mitten drin, gehörte zum grün-weißen Tsunami. Genauer gesagt ein Steirer, geboren in Voitsberg. Genauso wie Kevin Danso, genauso Innenverteidiger wie er: Albert Vallci, 29 Jahre alt, der in Österreich bei Wacker Innsbruck und Red Bull Salzburg spielte.

Danso steht im Mittelpunkt von Spekulationen italienischer Transferexperten, obwohl die Euro nicht so verlief, wie er sich das erhoffte. Europa League-Sieger Atalanta Bergamo soll bereits sein, mehr als 25 Millionen Euro Ablöse an Lens für Danso zu bezahlen. Offiziell ist noch nichts. Bei Vallci hingegen, dass St. Gallen seinen Vertrag bereits vorzeitig bis 2027 verlängerte. Weil er, wie Sportchef Roger Stilz erkläre, eine tolle Einstellung hat, technisch stark, physisch sehr präsent ist. Vorzüge, derentwegen Christoph Freund 750.000 Euro für ihn an Wacker Innsbruck überwies, als er 2019 Sportchef bei Red Bull Salzburg war. Vallci war auf einem guten Weg, bis die Achillessehnen riss. Er versäumte die komplette Saison 2021/22. Ein ehemaliger Salzburg- Kurzzeittrainer, Peter Zeidler, dem Ralf Rangnick die Türen im Fußball öffnete, der im Sommer nach sechs Jahren St. Gallen in die deutsche Bundesliga zu Bochum wechselte, holte ihn trotzdem. Zunächst auf Leihbasis, dann kaufte ihn St. Gallen fix für 1,1 Millionen. Vallci ist im Abwehrzentrum gesetzt, er kann auch auf den Auenpositionen spielen, wenn er dort benötigt wird.

In den letzten zwei Saisonen kam er mit St. Gallen auf die Plätze fünf und sechs. Was gelingt in der neuen? Nach der 0:1-Startniederlage mit dem neuen deutschen Trainer Enrico Maaßen (zuvor Augsburg) in Winterthur (mit Ex-Mattersburg-Tormann Markus Kuster) folgte der grün-weiße Tsunami. Ungeschlagen ist noch Aufsteiger Sion. Der Klub aus dem Wallis gewann zunächst beim Meister Young Boys 2:1, fertigte Sonntag Lausanne 4:0 ab. Bei Lausanne saß Ex-Austrianer Manuel Polster auf der Bank, bei Sion Heinz Lindner. Dabei hatte er nach seinem Comeback im Tor von Österreichs Team, dem 1:1 gegen die Schweiz in St. Gallen, gemeint, er werde nach einem halben Jahr als Backup in Belgien bei Union St. Gilloise nicht als Nummer zwei zu Sion zurückkehren, Vorerst doch. Denn sein Vertrag läuft noch ein Jahr.

Foto: FC St. Gallen.

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