Eineinhalb Wochen vor dem Start in die Qualifikation zur Europa und Conference League gelangen Rapid und Austria in ihren vorletzten Tests „Beruhigungssiege“. Rapid bezwang nach der Abfuhr gegen Slavia Prag auf der Heimfahrt vom Trainingslager in Freistadt den letztjährigen Europacupgegner Debrecen in Hausmening 3:2 (1:2), Austria zeigte drei Tage nach den sieben kassierten Toren gegen Bohemians Prag auch „zu null“ spielen zu können. Gegen den tschechischen Absteiger Zlin gelang ein 1:0 (0:0).
Bemerkenswert am Rapid-Sieg, bei dem die EM-Teilnehmer Niklas Hedl, Matthias Seidl und Bendeguz Bello sowie der angeschlagene Nenad Cvetkovic fehlten: Die erste Spielhälfte dauerte 60 Minuten, die zweite „normale“ 45. Trotz schneller Führung durch den neuen kroatischen Stürmer Dion Beljo (Bild), die Moritz Oswald vorbereitete, lag Rapid nach einer Stunde 1:2 zurück, die Partie drehte die zur zweiten Hälfte eingewechselte jüngere Garnitur durch Tore von Noah Bischof und den 19 jährigen Furkan Dursun drei Minuten vor Schluss. Trainer Robert Klauß ließ im 4-4-2 mit jeweils zwei Spitzen (zunächst Kapitän Guido Burgstaller und Beljo, dann Bischof und Dursun) spielen, war nur mit der Offensivleistung zufrieden. Im Vierermittelfeld agierten vor der Pause die Neuzugänge Louis Schaub und Mamadou Sangare sowie Lukas Grgic und Isaak Jansson. Nikolas Sattlberger durfte erst in der zweiten Hälfte mit Jovan Zivkovic, Dennis Kaygin und Christoph Lang ran. Wer dahinter nicht sportliche Gründe vermutet, sondern die Tatsache, dass er noch nicht den 2025 auslaufenden Vertrag zu den von Sportchef Markus Katzer vorgegebenen Bedingungen verlängerte, wird nicht ganz falsch liegen.
Die Austria spielte diesmal mit Samuel Sahin Radlinger im Tor und drei Innenverteidigern (Marvin Potzmann, Tin Plavotic und Matteo Meisl), davor mit Neuzugang Abukar Barry als Abräumer. Von den vier Mittelstürmern spielten drei: Maurice Malone von Beginn, Muharem Huskovic löste ihn nach 61 Minuten ab, Romeo Vucic wurde nach 77 eingewechselt. In den letzten 13 Minuten feierten auch Marvin Martins und Lucas Galvao nach Verletzungen ihr Comeback, debütierte Bayern-Leihgabe Matteo Perez Vinlöf als Linksverteidiger. Das einzige Tor erzielte Dominik Fitz, der einen von ihm herausgeholten Elfmeter im Nachschuss verwandelte.
Die Austria empfängt vor dem Europacupstart in Finnland gegen Ilves Tampere noch Freitag in der Generali-Arena den portugiesischen Spitzenklub FC Porto, Rapid einen Tag später in Hütteldorf Italiens Vizemeister Milan.
Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Widner.