Fußball

Erstmals Bachi, Bachi, dambo für Badji als Rapid-Hit

Der Fanblock, sorgte für Aufregung, forderte seine Block West-Kapitänsschleife zurück, boykottierte die erste Hälfte, aber Rapid gelang trotzdem dem Start in die Qualifikationsrunde, eroberte mit dem 3:0 (1:0) über Admira Platz sieben von Mattersburg, hat zwei Punkte Vorsprung auf die Burgenländer, die in Altach 1:2 (1:1) verloren. Erstmals ertönte  im Allianz-Stadion der Ohrwurm „Bachi, Bachi, dambo“ au den Lautsprechern. Zum ersten Tor von Winterkauf Aliou Badji (Bild oben). Wenigstens unten steht Rapid jetzt ganz oben..

Stunden vor dem Anpfiff ging der Transfer von Veton Berisha nach Norwegen zu Brann Bergen über die Bühne, der Rapid eine hohe sechsstelliie Summe brachte und eine Verringerung der Gehaltskosten der Mannschaft. Beim Anpfiff blieb der  Fansektor leer. Mit Ausnahme eingier weniger, die sich dem Protest nicht anschlossen. Es hing hinter dem Tor ein Transparent mit der Ausschrift „nur wir verdienen es, das Rapid-Trikot zu tragen“. Die aktive Fanszene äußerte überdies den „Wunsch“, dass der jeweilige Kapitän auf die übliche Schleife des Block West, die Rekordspieler Steffen Hofmann, seine Stellvertreter und Nachfolger jahrelang trugen, um die Unterstützung des zwölften Mannes von der Tribüne zu dokumentieren, ab sofort verzichtet. Das sollte ihren Unmut über die sportliche Situation zum Ausdruck bringen. Also „debütierte“ gegen Admira Stefan Schwab mit einer anderen Schleife samt Rapid-Wappen. Grün-Weiß konnte trotzdem gewinnen.

Zur zweiten Hälfte kamen die Fans wieder. Da führte Rapid 1:0. Nach dem 2:0 entrollten sie noch ein Transparent: „Dann helfen wir euch halt wieder einmal“. Sehr generös. Mit 11.300 Zuschauern gab es den schlechtesten Besuch dieser Saison. Der auch bedeutete, dass zumindest 2000 Abonnenten trotz Frühlingswetters lieber daheim geblieben waren.  Aber 11.300 Besucher waren 5829 mehr als in den anderen zwei Partien der Qualifikationsrunde in Hartberg und Altach zusammen. Abwarten, ob Sonntag ein Spiel der Meisterrunde die Hütteldorfer Zuschauerzahl erreicht. Auch beim Schlager in Salzburg ist das keine Selbstverständlichkeit.

Sportlich ließ Rapid speziell in der ersten Hälfte Wünsche offen. Zu wenig Bewegung, zu wenig Tempo, „Pfitschipfeil“ Philipp Schobesberger nützte seine Schnelligkeit kaum, zog immer in die Mitte, lief sich dort fest. Es ertönten bereits Pfiffe, ehe ein Fehler von Admiras Kapitän Daniel Toth den Dosenöffner bedeutete. Schwab erkämpfte den Ball, spielte Schobesberger an. Dem gelanng einen perfekter Assist zum Führungstor des Ex-Admiraners Christoph Knasmüllner. Denoch sah auch  Trainer Didi Kühbauer zu viel Luft nach oben, brachte zur zweiten Hälfte seinen „Riesen“ Badji für den bis dahin fast unsichtbaren Andrija Pavlovic, der nur dadurch auffiel, dass er nach 25 Minuten einen Elfmeter mehr als einen Meter über das Tor jagte.

Badji war viel präsenter als der Serbe, beim Afrikaner rührte sich etwas, wenn er antrat. Nach acht Minuten hatte er seine Beine beim 2:0 durch Schobesberger im Spiel, zehn Minuten vor Schluss traf er selbst nach idealer Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Dejan Ljubicic. Danach „Bachi, Bachi, dabo“ aus dem 1996 auf den Markt gekommenen Ohrurm „Tic, Tic, Tac“ von Carrapicho. Ein Fan, der  sich offenbar in d er Pop-Szene  auskennt, gab Rapid den Hinweis, dass man so doch Badji-Tore perfekt feiern könnte. Der bisher längste Auftritt des 21jährigen  im Rapid-Dress ließ Hoffnung aufkeimen, dass der möglicherweise letzte Einkauf  von Sportchef Fredy Bickel ein guter war, machte auf jeden Fall Appetit auf mehr. Schon Mittwoch im Cupsemifinale beim Favorit LASK. Das wird die erste große Herausforderung für den robusten Badji. Das Fazit von Kühbauer: „In unserer Situation sind Siege gefordert, das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Damit wird, glaub ich,  jeder im Klub zufrieden sein“. Badji sah er nicht nur wegen des Tors als Aktivposten: „Er macht es uns in der Offensive leichter.“

Die Admira fand ohne den gesperrten Sasa Kalajdzic offensiv fast nicht satt, erzeugte erst Gefahr, als das Spiel schon entschieden war. In dem  sie anders als in den vier Runden davor den Beweis schuldig, besser als im Herbst zu sein. In dem sie im Allianz-Stadion nur 0:2 verloren hatte. Damals bedeutete dies den Grund für die Ablöse von Trainer Ernst Baumeister. Samstag fiel auf, dass mit dem Türken Sinan Bakis, dem Finnen Pary Soiri, dem Deutschen Kolja Pusch und dem Kroaten Marin Jakolis vier Legionäre auf der Ersatzbank begannen. Spricht nicht für gelungene Transfers. Als Bakis und Pusch nach der Pause kamen, konnten sie ebenso wenig etwas bewegen wie der erst im Finish eingetauschte Jakolis. Jetzt hat Admira wieder die rot Laterne des Schlußlichts, da Wacker Innsbruck in Hartberg mit 2:0 (2:0) den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Thomas Grumser feierte. Beide Tore fielen bereits in den ersten 17 Minuten.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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