Fußball

Es waren nicht nur Kleinigkeiten, an denen der LASK scheiterte

Von sechs Spielen nur eines gewonnen, gegen den FC Toulouse, derzeit auf Platz 15 der französischen Ligue 1, keinen Punkt geholt. Gerade das müsste dem LASK als Dritten der österreichischen Bundesliga zu denken geben. Denn Frankreichs Cupsieger war beim 2:1 (0:0) vor 15.000 Zuschauern im Linzer Stadion die technisch bessere Mannschaft, die auch verdient gewann.  Daher blieb der LASK Letzter in seiner Gruppe, schied aus.  Es folgten ähnliche Kommentare wie zwei Tage zuvor in Salzburg nach dem 1:2 gegen Benfica Lissabon. Nur an Kleinigkeiten gescheitert, man müsse daraus lernen. Da lügt man sich in die eigene Tasche. Auch Sascha Horvath, der beste LASK-Spieler, lag mit seiner Einschätzung, man habe sich insgesamt gesehen teuer verkauft, nicht richtig.

Trainer Thomas Sageder war so ehrlich, um zuzugeben, dass er den Unterschied zwischen beiden Mannschaft, der sich zeigt, nicht erwartete. Obwohl er schon vorher wusste, man werde den gesamten Werkzeugkoffer brauchen, müsse mit unglaublicher Überzeugung und sehr intensiv agieren. Das gelang eigentlich nur in den ersten 20 Minuten. Schon vor der Pause war Tormann Tobias Lawal voll gefordert, um einen Rückstand zu verhindern. Nach 54 Minuten gelang ihm dies nicht mehr. Nach einer Aktion, in der Maksym Talovierov schlecht aussah, Philipp Ziereis ausrutschte. Zwar gelang wenig später durch einen Kopfball von Marin Ljubicic nach einer Flanke von Filip Stojkovic der Ausgleich, aber das war es auch schon. Als Sageder mehr riskierte, nach 79 Minuten für Innenverteidiger Talovierov mit Thomas Goiginger einen Offensivspieler brachte, antwortete Toulouse mit dem Siegestor. Nicht gut verteidigt, in der Offensive nicht effizient, von Kapitän Robert Zulj zu wenig zu sehen -zusammen sind da mehr als nur Kleinigkeiten. „Wir sind in beiden Sechzehnern leider noch zu unentschlossen beziehungsweise unerfahren“, behauptete Zulj. Man kann auch sagen, der LASK hat international nicht genug Qualität. Nicht ur Sky-Experte Alfred Tatar war von den Linzern schwer enttäuscht.

Daher muss man auch die Personalpolitik von Sportchef Radovan Vujanovic hinterfragen. Von den Sommertransfers blieben in den 28 Pflichtspielen der Herbstsaison doch einige fast alles schuldig, halfen nicht. Wie die Roma-Leihgabe Ebrima Darboe oder die Stürmer Moussa Kone und Lenny Pintor. LASK-Insider prophezeien, dass Präsident Siegmund Gruber auf die Enttäuschung reagieren und befehlen wird, den Kader zu verkleinern.  Nicht einmal ein schwacher Trost kann es sein, dass auch bei einem Sieg der LASK nicht in der Conference League weiter gespielt hätte. Weil Gruppensieger Liverpool in Brüssel gegen Union St. Gilloise 1:2 (0:1) verlor. Mit einer Mischung aus zweiter und dritter Garnitur. Nicht im Einsatz waren Stammkeeper Alisson Becker, Abwehrchef Virgil van Dijk, Trent Alexander Arnold, Dominik Szoboszlai, Weltmeister Alex  McAllister, Mo Salah, Luis Diaz und Diogo Jota. Aber der LASK ist an seinem Scheitern selbst schuld. Kein anderer.

Foto: APA.

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