Mitten in die Diskussionen um den Transfer von Jerome Boateng zum LASK, auch ob es sportlich Sinn macht, auf den 35 jährigen Weltmeister von 2016 zu setzen, platzte die Meldung, dass es Personalnot im Abwehrzentrum der Linzer gibt. Es wirkte fast wie bestellt, das Riesenpech von Andres Andrade (Bild oben im rosa Trikot). Der Linksfuß erlitt im Zuge der Vorbereitung mit Panamas Team auf die bevorstehende Copa America bei einem Freundschaftsspiel im spanischen Galizien einen Kreuzbandriss im rechten Knie, muss operiert werden, kann daher heuer nicht mehr spielen. Bitten für den 25-jährigen nach einer starken Saison, zumal er auch Transferpläne zu einem mexikanischen Spitzenklub hatte. Daher entgeht dem LASK wahrscheinlich auch ein Millionengeschäft.
Somit stehen Trainer Thomas Darazs derzeit nur drei Innenverteidiger zur Verfügung: Kapitän Philipp Ziereis, Maksym Taloverov, der zum EM-Kader der Ukraine gehört und eben Boateng. Macht sein Engagement doch Sinn? In der Form seiner letzten drei Saisonen bei Olympique Lyon und Italiens Absteiger Salernitana kann er sicher nicht helfen. Also wird der LASK wahrscheinlich noch in Sachen Innenverteidiger auf dem Transfermarkt tätig werden. Eine Variante wäre auch, Filip Stojkovic im Abwehrzentrum einzusetzen, wie es mitunter in seiner Rapid-Zeit des Rechtsverteidigers geschehen war.
Doublegewinner Sturm Graz wurde in Ungarn fündig. Fand beim Dritten der Liga NB I, dem Puskas Academy SC, einen 18 jährigen Mittelfeldspieler, der variabel eingesetzt werden kann. Sportchef Andreas Schicker bezeichnete Martin Kern als junges Talent mit enormem Potenzial und einer guten Dynamik, der bereits mit 17 Jahre in der höchsten Liga debütierte, in der er bisher aber nur auf zwei Einsätze kam. Kern bestritt 14 Spiele im ungarischen U 17-Team. Kern war laut Schicker sehr gefragt, entschied sich aber für Sturm: „Er kann sich bei uns perfekt entwickeln!“ Puskas ASC ist der Klub aus Felscut, dem Geburtsort des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der nur 1800 Einwohner hat. Kern ist der zweite 18 jährige, den Schicker seit Saisonende holte. Der erste war Youba Koita, ein Offensivspieler aus Mali.
Zu den Zweitligisten, die nächste Saison den Aufstieg anpeilen, zählt auch die Admira. Das zeigt das Engagement des 24 jährigen Stürmers Lukas Brückler, der bei Schwarz Weiß Bregenz durch seine Torgefährlichkeit aufgefallen war, elf Treffer erzielte. „Er wird uns gefährlicher machen“, prophezeite Sportchef Peter Stöger. Brückler, ein gebürtiger Salzburger, war ablösefrei zu haben. Er hat mit Philipp Mirtl den gleichen Berater wie Rapid-Leistungsträger Matthias Seidl.
Foto: Gepa/Admiral.
