Sportchef Willi Ruttensteiner, Teamchef Andi Herzog, Tormanntrainer Klaus Lindenberger und Mentalcoach Markus Rogan (Bild oben) – das sind die vier Österreicher, die Donnerstag mit Israels Team einen Überraschungssieg in Wien schaffen wollen. Kein ausverkauftes Happel-Stadion, das Fehlen von Stefan Lainer, der wahrscheinliche Ausfall von David Alaba, das alles mag für Israel sprechen. Ändert aber für Ruttensteiner und Herzog nichts an Österreichs Favoritenstellung. Weil der Kader von Franco Foda das Potenzial haben, um Ausfälle zu verkraften. Für Israel wird auch ein starker Tormann wichtig sein: Da kann Lindenberger zwischen zwei Legionären wählen. Zwischen dem 30jährigen Ofir Marciano, der in Schottland bei Hibernian Edinburgh unter Vertrag steht, zuletzt in Slowenien und gegen Nordmazedonien spielte und dem 31jährigen Ariel Harush von Sparta Rotterdam, der beim Sieg über Österreich die erste Wahl war.
Der von Ruttensteiner engagierte ehemalige Weltklasseschwimmer Rogan, der für Österreich 34 Medaillen bei Großereignissen holte, soll sine optimistische, positive Stimmung auf Israels Spieler übertragen. Und wie bei seinem Einstand im März dafür sorgen, die Leistung vom Kopf her im entscheidenden Moment auf den Punkt zu bringen. Für manche österreichische Teamspieler ist Rogan aber seit Haifa eine Reizfigur, mit dem sie eine Rechnung offen haben, dem sie es zeigen wollen. Der Grund dafür waren einige Gesten Rogans von Israels Bank in Richtung Publikum, die ihrer Meinung nach Stimmung gegen Österreich erzeugen sollten. Eine Rolle,die nach Einpeitscher aussah, dürfe ihrer Meinung nach ein Österreicher bei allem Verständnis für seinen Job bei Israels Team gegen Landsleute nicht übernehmen. Die Antwort soll Rogan Donnerstag im Happel-Stadion bekommen.
„Man solle das Thema nicht überbewerten“, meinte Ruttensteiner, der in Haifa den rot-weiß-roten Ärger über Rogan mitbekommen hatte. Herzog hat ganz andere Gedanken: „Wir reden nur über das Match in Wien, sollten aber Slowenien nicht vergessen!“ Was Herzog damit meinte. Selbst wenn Österreich Donnerstag seinen dritten Heimsieg über Israel feiern sollte, kann es passieren, mit einem Punkt Rückstand auf Slowenien Samstag nach Laibach zu fliegen. Wenn die Slowenen Donnerstag in Skopje Nordmazedonien schlagen sollten.