Fußball

Einen wie Zahavi hat Österreich nicht

Keines der bisherigen drei Heimspiele gegen Israel hat Österreich in Wien bisher verloren. Im ersten, am 28 Oktober 1992, gab es im letzten Match der Ära von Ernst Happel, drei Wochen vor seinem Tod, ein 5:2. Der Schütze des 1:0 und 2:0 hieß Andi Herzog, jetzt Teamchef von Israel. Die weiteren Treffer erzielten Toni Polster, Austrias aktueller Sportvorstand Peter Stöger und  Andi Ogris. 1998 holte Israel in der EM-Qualifikation bei strömenden Regen ein 1:1, seinen bisher einzigen Punkt in Wien. Drei Jahre später siegte Österreich ebenfalls im Kampf um ein WM-Ticket 2:1. Herzog verwandelte einen Elfmeter zum Siegestreffer. Donnerstag muss Israel erstmals im Happel-Stadion gewinnen, um die Mini-Chance auf ein EM-Ticket am Leben zu erhalten. Das wusste Herzog, als er Montag mit Israels Team in Wien landete: „Die Qualitäten in der Offensive hätten wir dazu“, behauptet Herzog. Aber die Stabilität in der Defensive muss besser sein als zuletzt beim 2:3 in Slowenien.

Israels Hoffnung auf drei Punkte am Donnerstag trägt vor allem einen Namen: Eran Zahavi (Bild oben) der Führende in der Torschützenliste der EM-Qualifikation mit neun Treffern und in Chinas Super League mit 23 Toren in 21 Spielen für den Elften der Tabelle, Guangzhou R&F: „So einen hat Österreich nicht“,behauptete Israels Sportchef aus Österreich, Willi Ruttensteiner über die hängende Spitze, die schon 32 Jahre alt ist, Donnerstag hinter Wolfsbergs Torjäger Shon Weissman eingeplant ist. Diese Meinung ist durchaus nachvollziehbar. Zahavi erzielte im März beim 4:2 in Haifa drei Tore gegen Heinz Lindner, gab den Assist vom vierten Treffer durch Munas Dabbur, damals noch Torjäger bei Red Bull Salzburg. Auch beim 3:0 in Lettland hatte Zahavi dreimal getroffen Von den 17 Toren in 48 Speilen für Israel erzielte Zahavi neun unter Herzog.. Ds letzte war ein Kracher aus 25 Metern genau ins Eck zum 2:1 gegen Slowenien in Laibach, das Israel nicht über die Distanz brachte.

Vor Ruttensteiner und Herzog war Zahavis Teamkarriere schon so gut wie beendet. Weil er 2017 die Kapitänsbinde nach dem 0:1 gegen Mazedonien in Haifa wegen Pfiffen von den Rängen wütend weggeschmissen hatte. Die Rückholaktion der Österreicher für den China-Legionär tat Israels Team gut. Von 2011 bis 2013 hatte es Zahavi schon in Italiens Serie A bei Palermo versucht. Ohne Erfolg. 2016 kaufte ihn Guangzhou von Maccabi Tel Aviv um 7,23 Millionen Euro Ablöse, 2017 war Zahavi bereits Chinas Fußballer des Jahres. In 103 Speilen für Guangzhou R&F traf er 93mal. So einen hat Österreich offenbar wirklich nicht. Dabei war Zahavi früher auch für Skandale gut. Schon drei Jahre vor dem Eklat mit der Kapitänsbinde.

Da verprügelte Zahavi im hektischen Tel Aviv-Derby zwischen Hapoel und Maccabi auf dem Rasen einen Fan, der ihn insultiert hatte, nach Strich und Faden. Zahavi sah Rot, wenig später wurde das Match abgebrochen. Derzeit hat er das Temperament gezügelt, Herzog hatte ihm bisher noch kein Problem. Jetzt sieht er möglicherweise eines, an dem Zahavi schuldlos ist: Ein Match von  Guangzhou in Chinas Super League wurde verschoben, sein letztes Match bestritt Zahavi am 14.September. Seit mehr als drei Wochen hat er also Pause. Klar, dass dies Herzog Sorgen macht.

Weil die Nachfrage für Israels viertes Match in Wien sich in Grenzen hält, es keinesfalls den von Franco Foda und seinen Spielern erhofften Hexenkessel  geben dürfte, startete mit tipp 3 der Sponsor des Teamchefs Montag eine Turboaktion, legte österreichweit in 3200 Annahmestellen, sprich Trafiken, Gratistipps im Wert von 100.000 Euro auf. Zugleich sollen die Trafikanten die Kunden, die davon Gebrauch machen, zum Matchbesuch motivieren. Damit es eine Kulisse mit mehr als 30.000 Zuschauern geben wird.

 

Foto: football.org..

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