Fußball

„Heiland Haaland“! Bei Dortmund-Debüt drei Tore mit drei Schüssen in 20 Minuten

Nicht einmal 40 Minuten in der deutschen Bundesliga reichten Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland, um für Ekstase zu sorgen. Das Debüt des 19 jährigen Norwegers im Dortmund-Dress erinnerte in Augsburg an seine großen Spiele Anfang der Herbstsaison bei Österreichs Meister: Dabei dreht sich das Spiel für Borussia von 1:3 auf 5:3! Als Borussia Trainer Lucien Favre Haaland nach 53 Minuten einwechselte, war gerade das Tor zur Augsburger 3:1-Führung gefallen. Doch es begann rasch der Haaland-Wahnsinn: Drei Minuten später besorgte er nach einem Pass des Engländers Jadon Sancho mit seinem dritten Ballkontakt das 3:2. Er traf mit links aus zwölf Metern ins lange Eck, von der Innenstange ging der Ball über die Linie. Nicht so schwierig war es, das Tor zur Dortmunder 4:3-Führung zu erzielen: Da brauchte er den Ball nach idealer Vorarbeit des Belgiers Thorgen Hazard nur aus einem Meter über die Linie zu schieben. Bei seinem dritten Treffer nützte er bei einem Pass von Dortmunds Kapitän Marco Reus seine Schnelligkeit und bewies allein vor dem Tor die Coolness, die ihn auszeichnet, kalt wie eine Hundeschnauze zu sein.  Drei Schüsse, drei Tore da feierte ihn „Bild“ bereits mit der Schlagzeile „Heiland Haaland“. Im Münchner Sky-Studio urteilte Experte Didi Hamann: „A new star is born!“

Der neue Topstar der deutschen Bundesliga reagierte im Sky-Interview ähnlich, wie man es von ihm in Salzburg gewohnt war. Genauso wie im Herbst seine Kollegen in Österreich hatte es Sky-Reporter“ Michael Leopold schwer, ihm markige Sprüche zu entlocken: „Ein guter Tag, ich bin einfach nur glücklich und sehr entspannt, weiß nicht, warum das so gelingt“, sagte er kurz angebunden, „ich kann heute lachen, das ist das wichtigste“. Wie nach seinem ersten Dreierpack im Salzburg-Dress am 10.August beim 5:2 gegen Wolfsberg durfte er in Augsburg den Ball behalten und ihn mitnehmen. Schiedsrichter Manuel Gräfe gestattete ihm das. Trainer Lucien Favre zeigte sich erleichtert: „Haaland ist gut angekommen, hat seine Stärke, die Läufe in die Tiefe gezeigt. Die geben uns eine andere Möglichkeit, nach vorne zu spielen. Drei Tore sind unglaublich. Er hat das Potenzial, sich zu verbessern, das ist das wichtigste.“ Aber dennoch wollte Favre nicht ankündigen, dass Haaland Freitag im Heimspiel gegen den 1.FC Köln beginnen wird: „Er hat ja den ganzen Dezember nicht trainiert!“ Haaland ist damit der zweitjüngste Spieler in der Geschichte der deutschen Bundesliga, der einen Hattrick erzielte. I n dieseer Saison hält er bei 31 Toren in 23 Pflichtspielen.

Auch für andere Ex-Salzburger war es ein guter Samstag: Marcel Sabitzer und Konrad Laimer bezwangen mit Winterkönig RB Leipzig vor 42.000 Zuschauern Aufsteiger Union Berlin, bei dem der grippekranke Christopher Trimmel ausfiel, nach einem 0:1 zur Pause noch 3:1. Trimmels Fehlen verhinderte den selten Fall, dass in einem Spiel beide Kapitäne Österreicher und Ex-Rapidler sind. Leipzig-Kapitän Sabitzer erzielte nach einem Eckball aus kurzer Distanz das 2:1, bereitete mit einer Flanke das entscheidende 3:1 des zweifachen Torschützen Timo Werner vor. Danach wechselte Trainer Julian Nagelsmann Stefan Ilsanker für den Amerikaner Tyler Adams ein. Leipzig hat fünf Punkte Vorsprung auf Mönchengladbach, weiterhin sieben auf Borussia Dortmund. Sabitzer meinte aber: „Es ist viel zu früh, mit Punkterechnungen anzufangen!“ Nächste Runde müssen Sabitzer, Laimer und Ilsanker zu den Ex-Salzburg bei Eintracht Frankfurt. Trainer Adi Hütter konnte mit Martin Hinteregger in der neu formierten Viererabwehr in Hoffenheim die Sieglosserie von sieben Partien beenden, feierte mit 2:1 (1:0) den zweiten Auswärtssieg dieser Saison, Das  tat Salzburgs Europa League-Gegner in seinem neuen 4-2-3-1-Look merkbar gut. Beide Tore erzielten Legionäre: Vor der Pause der Holländer Bas Dost zur Führung, den Siegestreffer köpfelte der Amerikaner Timothy Chandler, der im Herbst kaum spielte, nunmehr rechts im Mittelfeld erste Wahl ist. Hütter sah es als „Befreiungsschlag mit einer tollen und disziplinierten Mannschaftsleistung.“ Bei Hoffenheim ärgerten sich mit Stefan Posch, Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner drei Österreicher über die Heimniederlage. Ebenso der zur zweiten Hälfte gekommene Winter-Rekordkauf Munas Dabbur.

Er war einer der zwei Ex-Salzburger, der Samstag verlor. Der zweite heißt Xaver Schlager. Er fiel bei Wolfsburgs 1:3 (0:2) in Köln als initiativster Spieler bei den Verlierern auf,. Was seinen Trainer Oliver Glasner maßlos ärgerte: Wolfsburg vergab bei 0:0 drei Sitzer zur Führung, dann zeigte die bis dahin beste Abwehr der Bundesliga große Schwächen, lud Köln zum Torschießen ein. Zwischen Glasner und Hütter, den österreichischen Trainern, in der Bundesliga, liegen nur drei Punkte Unterschied. So wird es Wolfsburg schwer haben, sich für die Europa League zu qualifizieren. Bei Köln kam Florian Kainz nicht zum Einsatz, vier Siege hintereinander gelangen den Kölner letztmals vor 20 Jahren! Freiburg feierte in Mainz den ersten Sieg der Klubgeschichte, Trainer Christian Streich brauchte Phlipp Lienhart überraschend erst in den letzten vier Minuten, als es galt, den Vorsprung über die Distanz zu retten. Den brachte Karim Onisiwo ins Wanken: Österreichs Teamspieler kam zur zweiten Hälfte bereitete mit einem Kopfball das späte Anschlusstor vor, hätte beinahe selbst das 2:2 erzielt. Da fehlten nur Zentimeter. Danach kam Lienhart. Das Duell der österreichiscen Linksverteidiger bei Fortuna Dsseldorf – Werde Bremen gewann Marc Friedl mit Bremen gegen Markus Suttner 1:0 (0:0). Bei den Verlieren kam Kevin Stöger in den letzten 20 Minuten zu seinem ersten Saisoneinsatz nach acht Monaten Pause wegen eines Kreuzbandriss, zählt zu den wenigen Hoffnungen im Abstiegskampf.

Foto: Twitter.

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