Fußball

Auch der Videoreferee beendete Hasenhüttls Serie: 2:0 nach 35 Minuten, am Ende 2:3

Noch nie führte Southampton in dieser Saison nach 35 Minuten mit 2:0. Samstag gelang dies im mit 31.152 Zuschauern ausverkauften St.Mary´s gegen die Wolverhampton Wanderers, doch am Ende stand mit dem bitteren 2:3 (2:0) die erste Niederlage von Ralph Hasenhüttls Mannschaft in diesem Jahr,die erste nach sechs ungeschlagenen Spielen. Bei der auch der Videoreferee in London zweimal mitspielte, zweimal Schiedsrichter Darren England korrigierte. Das führte zu zwei Toren von Wolverhampton. Southampton liegt zwar  sechs Punkte vor den Abstiegsrängen, aber das Ende der positiven Serie tat vor der englischen Woche mit den Auswärtsspielen gegen Crystal Palace am Dienstag und den FC Liverpool am Samstag doch sehr weh. Und ärgerte sowohl Hasenhüttl als auch seinen Assistenten Richard Kitzbichler.

Anfangs agierte  Southampton so wie bei den Siegen gegen Chelsea, Tottenham und Leicester. Nach den ersten Saisontoren des polnischen Teamverteidigers Jan Bednarek und des irischen Routiniers Shane Long schien alles auf Kurs Richtung dritten Sieg hintereinander zu sein. Die Latte verhinderte bei einem Kopfball von Long das 3:0, ehe in der 53. Minute das Verhängnis seinen Lauf nahm: Pedro Neto, ein 19 jähriger  Portugiese, verkürzte per Kopf auf 2:1. Aber da schien er den Ball auch mit de Hand dabei heruntergeholt zu haben, ehe er schoss., Nach einigen Minuten kam die Entscheidung des Videoreferees: Korrektes Tor, weil der Ball von Netos Brust vor seine Füße fiel. In England gehen wegen des vorigen Sommer eingeführten Videobeweis Trainer, Spieler, Fans und Experten immer mehr auf die Barrikaden, seit Samstag auch Hasenhüttl. Verantwortlich für den Videobeweis ist in der Premier League der ehemalige Spitzenreferee Mike Riley.

In England bekommt der Platzschiedsrichter anders als in Deutschland keine Gelegenheit, sich am Monitor am Spielfeldrand selbst ein Bild zu machen und die letzte Entscheidung zu treffen, sondern ist den Ansagen im Ohrhörer ausgeliefert. Das passiert so, um Zeit zu sparen. Die Entscheidung trifft im Londoner Videokeller der VAR, sprich der Video Assistent Referee. Das macht den Schiedsrichter aber nur zum bloßen Befehlsempfänger und kostet Autorität. Schneller geht´s es auch nicht. Samstag bestimmte der Videoreferee, dass es nach  einem Sliding Tackling von Southamptons Innenverteidiger Jack Stephens nicht Eckball gab, wie von England entschieden, sondern Elfmeter. Den verwandelte der Mexikaner Raul Jimenez nach 73 Minuten zum Ausgleich. Drei Minuten später scorte Jimenez  zum entscheidenden Tor. Auch die Szene wurde im Videokeller wegen der Vorarbeit des Spaniers Adama Traore kontrolliert. Dann wurde entschieden, dass er nicht die Hand zu Hilfe genommen hatte, um den Ball zu kontrollieren. Schwer, dies alles innerhalb von 23 Minuten zu verdauen und wegzustecken: „Die Elfmeterentscheidung kann ich nicht verstehen“, klagte Hasenhüttl nach seiner ersten Niederlage als „Bartträger“. Entscheidungen, die außerhalb des Stadions gefällt werden, wären nicht das, was man haben wolle: „Aber wir müssen es akzeptieren und wieder aufstehen.“

Der einzige österreichische Sieger in England spielte Samstag in der Championship: Ex-Teamstürmer Andreas Weimann gewann daheim im Ashton Ground vor 20.000 Zuschauern  mit Bristol gegen Manfred Ritzmaier und Barnsley 1:0 (0:0). Das Tor fiel erst in der 87. Minute durch den Schweden Niclas Eliason. Damit blieb die Mannschaft von Ex-Wolfsberg-Trainer Gerhard Struber in der Abstiegszone. Den Ex-Admiraner Patrick Schmidt setzte Struber nicht ein, Tormann Samuel Sahin-Radlinger fiel verletzt aus.

 

 

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