Fußball

Hoffnung dank Galvao: Bei Austria flattern die Nerven

Lange Gesichter bei der Wiener Austria. Statt auf Kunstrasen bei Ilves Tampere die Basis für den Aufstieg in die dritte Qualifikationsrunde zu legen, flattern nach der unnötige 1:2 (0:0)-Niederlage die Nerven. Violett muss  Mittwoch das Retourspiel in der Generali-Arena mit zwei Toren Differenz gewinnen, um weiterzukommen. Dann wäre Djurgarden Stockolm der Gegner. Die Schweden sorgten im Heimspiel gegen Progress Niedercorn aus Luxemburg durch das 3:0 (1:0) für klare Verhältnisse.

Das hätte auch der Austria, bei der mit einer Ausnahme (Muharem Huskovic statt Andreas Gruber) die gleiche Mannschaft wie beim 1:3 gegen den FC Porto vor 6000 Zuschauern begann, gelingen können. Die Führung durch Huskovic zählte wegen angeblichen Abseits nicht, dann ließ er noch einen Sitzer aus: „Wenn wir in Führung gehen, hätten wir den Spielverlauf auf unsere Seite gezogen“, klagte Trainer Stephan Helm, der mit der Niederlage in seinem  ersten Europacupspiel als Chef schwer leben konnte, „wir waren in der Defensive zu ungenau und machte es Tampere bei den Gegentoren zu einfach“. Ein Ballverlust des später ausgewechselten Innenverteidigers Marvin Martins ermöglichte Ilves-Torjäger Santeri Haarala die Führung nach 51 Minuten. Elf Minuten später brachte Helm mit Nik Prelec und Gruber statt Maurice Malone und Huskovic zwei neue Stürmer, aber zählbares schaute in dem Spiel auf Auenhöhe nicht heraus. Im Gegenteil, dem 32 jährigen Ilves-Joker Roope Riski, der 2019/20 in Österreich bei St. Pölten unter Vertrag stand, gelang sieben Minuten nach der Einwechslung das 2:0, als er bei einem Konter auch den Europacupdebütanten im Austria-Tor, Samuel Sahin Radlinger, überspielte. Zum Glück traf Austrias Innenverteidiger Lucas Galvao (Bild) noch 120 Sekunden später, in der letzten Minute der regulären Spielzeit. Damit ließ der 33 jährige Brasilianer die Aufstiegshoffnung am Leben. Er ist derzeit offenbar der torgefährlichste Austrianer, erzielte auch das Tor gegen Porto. Damals mit dem Kopf, in Tampere mit links.

„Es gibt einige Dinge, die wir besser machen müssen, die wir auch klar ansprechen“, wusste Helm. Kapitän Manfred Fischer war auch verärgert: „Wir haben uns die beiden Gegentore selbst geschossen. Aber keiner darf den Kopf hängen lassen. Das Ergebnis ist bitter, weil wir das Spiel im Griff hatten. Die Umschaltsituationen haben uns aber immer wieder wehgetan!“ Daher endete das erste Europacupspiel in Finnland seit 62 Jahren mit einer Niederlage. 1962 gelang im Europacup der Meister ein 2:0 beim HJK Helsinki.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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