Fußball

Holt Foda einen Neuling vom LASK?

Im September wird´ernst für Österreichs Nationalteam. Zunächst als letzter Test das erste Länderspiel in Austrias neuer Generali-Arena gegen WM-Teilnehmer Schweden, dann der Ernstfalls, der Start in die Nations League am 11. September im Stadion Bilino poljei von Zenica gegen Bosnien. Ohne Kapitän Julian Baumgartlinger, der mit  gerissenem Innenband im linken Knie bis November auszufallen droht. Dienstag Vormittag lüftet Teamchef Franco Foda im Hilton Hotel am Wiener Stadtpark das Geheimnis um seinen Kader. Gibt´s Änderungen gegenüber dem Frühjahr, nochmals eine Chance für Neulinge?

Da gibt´s einmal die Tormannfrage. Aber das ist eher ein „Luxusproblem“, ob sich  der Teamchef auf eine Nummer eins festlegt oder  sozusagen ein „Wechselwähler“ bleibt. Salzburgs Cican Stankovic und Richard Strebinger von Rapid, die zuletzt gegen Russland, Deutschland und Brasilien im Kader standen, ohne zum Einsatz zu kommen, bewarben sich mit starken Leistungen,  Heinz Lindner patzte bei Grasshoppers Zürich nur einmal. Eher durchwachsen ist die Bilanz von Jörg Siebenhandl bei Sturm. Egal, für welche drei Torhüter sich Foda entscheidet, sie haben einen neuen Spezialtrainer. Klaus Lindenberger stand zwar Montag Vormittag noch auf der ÖFB-Homepage als Tormanntrainer, aber sein Rückzug ist seit  Samstag amtlich. Offiziell aus privaten Gründen. Hat aber einen besonderen Hintergrund: Der Ex-Teamkeeper, die Nummer eins bei der WM 1990, war auch für die Ausbildung der Tormanntrainer im ÖFB zuständig. Die nahmen ihm aber  Sportchef Peter Schöttel und Damen-Teamchef Dominik Thalhammer als Leiter der gesamten Trainerausbildung weg, übertrugen sie dem 47jährigen Roland Goriupp, dem Leiter der Tormannausbildung von Sturm Graz.

Lindenberger, bereits von 2006 bis 2008 in der Ära von Josef Hickersberger für die Torhüter beim Team zuständig, danach wieder ab 2015, als Otto Konrad in die Politik wechselte, zog daraus die Konsequenzen. Jetzt ist Josef „Pepi“ Schicklgruber, bisher bei der U 16, sein Nachfolger, der früher auch hinter Libero Foda bei Sturm Graz im Tor gespielt hatte. Sicher kein Nachteil, wenn einer weiß, wie der Chef tickt und umgekehrt.  Lindenbergers Zukunft? Es wäre keine Überraschung, sollte  er im Trainerteam von Israels Teamchef aus Österreich, Andreas Herzog, auftauchen. Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner, der in seiner ÖFB-Zeit Lindenberger installiert hatte, deponierte beim Linzer bereits im Juli das Interesse, als er von der Geschichte mit der Trainerausbildung Wind bekam.

Mögliche Neulinge in Fodas Kader? Der Teamchef beobachtete die starken Leistungen des LASK bei den 2:1-Siegen  gegen Besiktas Istanbul und Rapid live vor Ort. Wie man hört, fielen ihm dabei  zwei besonders auf: Der 26jährige Innenverteidiger Gernot Trauner sowie der ein Jahr jüngere Flügelspieler Thomas Goiginger (Bild oben gegen Salzburgs Xaver Schlager). Schaffen sie es auf Abruf oder bis in den 23 Mann-Kader? Wird interessant. Trauner wäre die größere Überraschung, da Foda bei den Innenverteidigers ohne die Qual der Wahl hat. Zwischen Aleksandar Dragovic, Sebastian Prödl, auch wenn der völlig unerwartet und überraschend  seinen Platz bei Watfords drei Siegen in den ersten drei Runden an Craig Cathcart, den 29jährigen Fixstarter beim Nations League-Gegner Nordirland verlor, Martin Hinteregger, Kevin Wimmer, an dem es bei Hannover 96 kein Vorbeikommen gibt und wenn man will auch Augsburgs Reservist Kevin Danso und Max Wöber, der bei Ajax Amsterdam seit der Rückkehr von Daley Blind einen schweren Stand hat.

Noch eine Änderung gab es rund um das Team: Franz Rosenbauch, der seit 18 Jahren für die Spieler aufkochte, ist nicht mehr gefragt. Mario Margreiter, der Teammanager, setzte ihn davon in Kenntnis, dass sich das Trainerteam und der Mannschaftsrat darauf verständigten, dass künftig  ein Koch reicht, nicht mehr zwei wie zuletzt nötig sind. Bedankte sich kurz und formlos. Das war´s dann für Rosenbauch.

 

 

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