Kein Österreicher-Duell beim 5:0 (3:0)-Kantersieg von Tabellenführer Bayern München gegen Abstiegskandidat Hoffenheim. Konrad Laimer zählte zu den fünf Spielern aus der Startelf vom 1:0 in Mönchengladbach, die Trainer Vincent Kompany auf die Bank rotierte, auf die Alexander Prass wegen der schwachen Leistung bei der 0:1-Heimpleite gegen Wolfsburg musste. Als er nach 42 Minuten für den verletzten Ex-Salzburger Diadie Samassekou eingewechselt wurde, führte Bayer bereits 3:0. Hoffenheim bot zum Entsetzen von Trainer Christian Ilzer und Sportchef Andreas Schicker keine Gegenwehr, präsentierte sich wie ein kommender Absteiger. Nach sieben Minuten führte Bayern durch Leroy Sane, vier Minuten später erhöhte Raphael Guerrero, die Alternative zu Laimer, auf 2:0, nach 26 Harry Kane mit dem 27. Elfmeter, den er in Serie verwandelte, auf 3:0. Prass sah kurz nach der Pause beim vierten Bayern-Treffer durch Sane nicht gut aus, meinte nachher; „Wir müssen das schnell abhaken!“ Bayern verteidigte den Vierpunktevorsprung auf Meister Leverkusen. Hoffenheim fiel durch die schlimme Abfuhr, die höchste Niederlage unter Ilzer, auf den Relegationsplatz zurück, da Heidenheim in der 95. Minute bei Werder Bremen zum 3:3 ausglich und einen Punkt holte. Seit dem erfolgreichen Ilzer-Debüt im November gab es in zehn Spielen keinen Sieg und 21 Verlusttore. Die Bilanz der letzten sechs Runden: Zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Samstag folgt das Sechspunktespiel beim Vorletzten Holstein Kiel, der Dienstag Borussia Dortmund bezwang. Keine guten Aussichten.
Marco Grüll hätte Ilzer, Schicker, Prass und Hoffenheim durch seinen zweiten Doppelpack für Werder Bremen beinahe vor dem Relegationsplatz bewahrt. Er erzielte gegen Heidenheim schon der ersten Minute das 1:0 (Bild) und in der 79. Minute die 3:2-Führung. In den ersten 14 Runden schoss er nur ein Tor, in den letzten drei hingegen vier. Eine gute Entwicklung des Ex-Rapidlers, die ihn auch für Österreichs Teamchef Ralf Rangnick interessanter als zuletzt macht. Als Grüll nach 84 Minuten ausgetauscht wurde, führte Bremen. Auch als Schmid in der 91. Minute den Rasen verließ. Der Ausgleich fiel durch einen sehr umstrittenen Freistoß: „Da muss man nicht Foul pfeifen“, ärgerte sich Grüll im „Sky“-Interview, „es gab mehrere strittige Entscheidungen gegen uns.“
Grund zum Ärgere gab es auch für die Leipzig-Österreicher, von denen Xaver Schlager verletzt fehlte, Nicolas Seiwald begann: beim Vizemeister VfB Stuttgart führte Leipzig zur Pause durch ein Tor des Ex-Salzburgers Benjamin Sesko. In der zweiten Hälfte drehte Stuttgart das Spiel, ging 2:1 in Führung. Kurz wurde danach wurde Christoph Baumgartner eingewechselt. Es gelang ihm aber nicht, Leipzig wieder in Schwung zu bringen. Im Finish wurden Sesko und der belgische Stürmer Lois Openda überdies ausgeschlossen. Niederlagen gab es auch für David Nemeth mit St.Pauli (0:1 beim Letzten Bochum) und Union Berlin-Kapitän Christopher Trimmel. Die 0:2-Heimpleite gegen Augsburg bedeutete sieglose zehn Runden mit acht Niederlagen. Letztmals gewann Union am 20. Oktober in Kiel.
Ilzer in Deutschland immer mehr in Not, Oliver Glasner in Englands Premier League mit Crystal Palace hingegen nicht. Ganz im Gegenteil: Mit dem 2:0 (0:0) beim Vorletzten Leicester holte Crystal Palace Tottenham ein, liegt auf Rang 14, acht Punkte vor einem Abstiegsplatz. Mit dem Führungstor durch Jean Philippe Mateta nach 52 Minuten bekam Crystal Palace das Spiel in den Griff, 26 Minuten später machte mit Marc Guehi der Abwehrchef und Kapitän nach einem Freistoß von Eberechi Eze alles klar. Leicester wechselte nach 66 Minuten Ex-Salzburg-Torjäger Patson Daka ein, was nichts brachte. In den vier Runden nach Weihnachten blieb Crystal Palace ungeschlagen, holte acht Punkte. Samstag wartet mit dem kleinen Londoner Derby bei West Ham mit seinem neuen Trainer Graham Potter die nächste Bewährungsprobe. Ohne Innenverteidiger Trevoh Chalobah, den Crystal Palace laut Leihvertrag Chelsea zurückgeben musste. Er bestritt 14 Partien, erzielt drei Treffer.
