Fußball

Im Semifinale: Herzog staunt über Südkoreas Mentaliätsmonster

Es war wie im Achtelfinale gegen Saudiarabien wieder sehr knapp, aber Südkorea schaffte beim Asien-Cup in Katar gegen Australien in der Verlängerung doch den Sprung ins Semifinale. Freitag gelang gegen Australien in Al Wakrah der Ausgleich zum 1:1 erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit der Ausgleich, ab der 42. Minute lag Südkorea 0:1 zurück. In der 14. Minute der Verlängerung fiel der Treffer zum 2:1. Für die Entscheidung sorgten die Legionäre aus der englischen Premier League (Bild): Kapitän Heung Min Son von Tottenham holte den Elfmeter heraus, den der bei Wolverhampton engagierte Ex-Salzburger Hee Chan Hwang verwandelte, und  traf mit einem Freistoß zum 2:1. Dienstag geht es gegen Jordanien um den Einzug ins Endspiel. Dabei müssen Teamchef Jürgen Klinsmann und sein österreichischer Assistent auf Bayern-Legionär Min jae Kim im Abwehrzentrum wegen einer Gelbsperre verzichten.

„Es war wirklich eng“, gestand Herzog, „die großen australischen Innenverteidiger haben fast alles weg verteidigt, klärten alle Flanken“. Es war nicht zum ersten Mal eng: Im zweiten Gruppenspiel gegen Jordanien gelang der Ausgleich zum 2:2 in der 91. Minute, beim 3:3 gegen Malaysia fiel das Tor zum 3:2 in der 94. Minute, gegen Saudiarabien ließ das Tor zum 1:1, das Nachspiel und den Sieg im Elfmeterschießen möglich machte, erst in der 99. Minute. Der Teamchef und sein Assistent brauchen gute Nerven. Herzog kritisiert zwar, dass die Südkoreaner mitunter zu viel um den Strafraum herum spielen statt den Abschluss zu suchen, zieht aber vor ihnen trotzdem den Hut: „In den entscheidenden Phasen wachsen sie über sich hinaus, werden zu Mentalitätsmonstern!“ Sonst wären diese Kraftakte nicht möglich. Zwischen dem im Viertelfinale und dem gegen Australien lagen nur drei Tage, die Australier hatten fünf Tage Pause. Einige Südkoreaner  liefen, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr konnten: „Zu Beginn der Verlängerung wollen sich fünf austauschen lassen. Das ging nicht mehr!“ Trotzdem wurde am Ende gejubelt.

Auch Dienstag gegen Jordanien? „Im Gruppenspiel hatten wir Glück“, gab Herzog zu, „aber Siege wie gegen Saudiarabien und Australien geben Kraft!“ Jordanien bezwang Freitag Tadschikistan, die Sensationsmannschaft von Petar Segrt, des Ex-Trainers von DSV Leoben, Ried und des Wiener Sportklubs, 1:0. Klinsmann und Herzog schafften schon mehr als ihr Vorgänger Paulo Bento 2019 beim Asien-Cup in den Emiraten. Damals verlor Südkorea im Viertelfinale gegen Katar 0:1 und schied aus. Der Aufstieg ins Semifinale bedeutet einen „Fortschritt“.

 

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