Fußball

Juventus-Eigentor brach Bann: So wie Italien spielt ein EM-Favorit

Schon Star-Sänger Andrea Bocelli sorgte schon bei der  Eröffnung der Europameisterschaft für Gänsehautstimmung unter den 17,569 Zuschauern im Olympiastadion von Rom, als er „Nessun Dorma“ schmetterte. Die gab es am Ende auch durch das 3:0 (0:0) von Italien gegen die Türkei, der erste Schritt zum Ziel von Teamchef Robert Mancini, einen Monat später das Finale in Wembley zu bestreiten.  Somit ist die Squadra Azzura seit 28 Spielen ungeschlagen, kassierte in den letzten neun Spielen kein Gegentor. Eine Machtdemonstration gegen die Türken, die offensiv gar nichts brachten. Torjäger Burak Yilmaz biss beiden Oldies Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini auf Granit, Kenan Kahraman vom deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf sah gegen Romas Verteidiger Leonardo Spinazzola kaum einen Ball (Bild oben), Milan-Star Hakan Calhanoglu tauchte total ab.. Damit verlor die Türkei auch bei ihrer fünften EM-Teilnahme das erste  Spiel, Italien feierte seinen ersten 3:0-Sieg bei einer Europameisterschaft.

14 :0-Torschüsse bis zur Pause,aber noch kein Italien-Tor. Für das sorgte dann ein Juventus-Spieler, allerdings im türkischen Dress. Das Eigentor des 23 jährigen Merih Demiral brach nach 53 Minuten den Bann. Der erste Treffer bei einer Europameisterschaft ein Eigentor – etwas gewöhnungsbedürftig. Demiral fälschte eine Flanke von Sassuolo-Stürmer Domenico Berardi beim Rettungsversuch mit der Brust ins eigene Tor ab. Bis dahin verteidigten die Türken gut, danach mussten sie die Defensive etwas lockern, um vielleicht die Niederlage verhindern zu können. Dadurch bekamen die Italiener mehr Raum, den sie nützen: Torjäger Ciro Immobile traf nach Vorarbeit von Spinazzola zum 2:0, Lorenzo Insigne nach Assist von Immobile, begünstigt durch einen Fehlpass von Türkeis Tormann Ugurcan Cakir beim Herausspielen, zum 3:0. So viele Tore wie in Rom innerhalb von 26 Minuten hatte die Türkei in der ganzen Qualifikation bekommen.

Kein  Wunder, dass Italiens Teamchef Roberto Mancini nachhher von einer „bella partita“ sprach und auf mehrere solcher schönen Spiele in den nächsten Wochen hoffte. Ex-Roma-Star Herbert Prohaska schüttelte  im ORF-Studio am Küniglberg etwas den Kopf, weil ein Roma-Verteidiger (Spinazzola) ausgerechnet das Tor von Immobile, des Stars vom erbitterten Lokalrivalen Lazio, vorbereitete. Im Olympiastadion und wahrscheinlich in ganz Italien wird das keinen gestört haben. Auch Prohaska meinte es nicht ganz ernst.

Foto: UEFA.

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