Freiburg war nicht Rotterdam. Drei Tage nach dem 0:3-Schock in der Champions League gegen Feyenoord baute Bayern München in der deutschen Bundesliga ohne den gesperrten Konrad Laimer seinen Vorsprung auf Meister Leverkusen aus. Mit dem 2:1 (1:0) in Freiburg von vier auf sechs Punkte, weil Leverkusen in Leipzig eine 2:0-Führung aus der Hand gab, im Finish den Ausgleich zum 2:2 (2:1) kassierte. Borussia Dortmund gewann auch nach der Trennung von Trainer Nuri Sahin mit Interimsnachfolger nicht den ersten Sieg in diesem Jahr: Gegen Werder Bremen mehr als 70 Minuten nur mit zehn Mann, nach 2:0-Führung nur 2:2. Die österreichischen Sieger am Samstag waren Philipp Mwene und Kevin Stöger: Mwene feierte mit Mainz einen 2:0 (1:0)-Heimsieg über Vizemeister Stuttgart, liegt nur einen Punkt hinter einem Champions League-Platz. Stöger bereitete beim 3:0 (1:0) von Borussia Mönchengladbach gegen Schlusslicht Bochum das Führungstor vor.
Nach Bayerns Abfuhr stand auch Harry Kane in der Kritik. Seit November hatte der Engländer kein Tor aus dem Spiel erzielt, nur Elfmeter verwandelt. Samstag änderte sich dies mit österreichischer Hilfe: Der sonst so verlässliche Innenverteidiger Philipp Lienhart verschätzte sich, kam nicht an den Ball, Kane konnte davon ziehen. Die Nummer drei von Freiburg sah von Kane nur die Rückennummer, als der Bayern in Führung brachte, griff sich danach an den Kopf. Solche Fehler sind bei ihm ungewohnt. Beim zweiten Bayern-Tor patzte Freiburgs Tormann, nach dem Anschlusstreffer wackelte Bayern, brachte aber den knappen Vorsprung über die Distanz. Die österreichischen Stürmer bei Freiburg kamen nur zu Kurzeinsätzen: Junior Adamu ab der 75. Minute, Michael Gregoritsch erst ab der 85. Das kann Teamchef Ralf Rangnick nicht gefallen.
Marcel Sabitzer begann auch bei Dortmunds Interimstrainer Mike Tullberg auf der Bank. Ersetzte aber nach 12 Minuten den verletzt ausgeschiedenen defensiven Mittelfeldspieler Felix Nmecha. Neun Minuten später sah Innenverteidiger Nico Schlotterbeck die rote Karte. Weil er eine klare Torchance verhinderte, als er Bremens Ex-Rapidler Marco Grüll außerhalb des Strafraums niederstieß. Sieben Minuten späte führte Dortmund, sechs Minuten nach der Pause sogar 2:0 nach einem Eigentor von Marco Friedl. Das nicht zählen hätte dürfen, wie am Abend der DFB-Schiedsrichtersprecher via Sky offiziell zugab: Bremens österreichischer Kapitän wurde von Dortmunds Ramy Bensabaini, der in Abseitsstellung war, behindert, Werder schaffte zwischen der 65. und 72. Minute den Ausgleich. Romano Schmid war wieder einmal der beste der drei Österreicher bei Bremen. Tullberg wird bei Dortmund auch Mittwoch in der Champions League gegen Schachtjor Donezk noch im Amt sein. Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner wurden von Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem ersten Sieg in der Champions League auf die Bank rotiert. Als er Seiwald nach 51 Minuten und Baumgartner nach 66 einwechselte, lag Leipzig 1:2 zurück. Ein Eigentor von Leverkusens Legionär Edmond Tapsoba rettete im Finish einen Punkt und in der Tabelle Rang fünf.
Ein österreichisches Siegestor gab es in der zweiten Liga: Ex-Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic rettete dem 1. FC Köln das sechste 1:0 in dieser Saison. Nach 81 Minuten schlenzte er aus 15 Metern den Ball zum glücklichen Zittersieg gegen Elversberg ins lange Eck. Kurz davor tauschte Trainer Gerhard Struber den anderen Ex-Rapidler bei Köln, Florian Kainz, aus. Das Tor von Ljubicic brachte Köln den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem Hamburger SV zurück.
Erster Sieg in diesem Jahr für Adi Hütter und AS Monaco in Frankreichs League 1: Vier Tage nach dem 1:0 in der Champions League gegen Aston Villa gelang ein 3:2 (1:1)-Heimsieg gegen Rennes. Auch durch das erste Tor von Winterkauf Mika Biereth: Der um 15 Millionen Euro von Sturm Graz gekaufte Däne erzielte das 2:1.
Foto: SC Freiburg.
