Fußball

Mit Rapid-Joker Mayulu fand Sturm Graz keinen gleichwertigen Ersatz für Biereth

Der erste Transfer von Sturms neuem Sportdirektor Michael Parensen hat eine Österreich-Vergangenheit: der 22 jährige französische Stürmer Fally Mayulu trug 2022/23 durch zwölf Tore in 33 Spielen gemeinsam mit dem aktuellen Rapid-Kapitän Matthias Seidl maßgeblich zum Aufstieg von Bau Weiß Linz in die Bundesliga bei, schaffte in der nächsten Saison bei Rapid nicht den Sprung zum Stammspieler, wurde im August 2024 unerwartet vom englischen Zweitligisten Bristol für 3,5 Millionen Euro gekauft. Das war der bisher beste Deal von Rapids Sportvorstand Markus Katzer, der Mayulu ablösefrei bekam. Beim Achten der englischen Championship konnte Mayulu im Herbst aber nicht überzeugen. Zwei Tore in 17 Spielen, das letzte am 17. August in der zweiten Runde, nur fünfmal in der Startelf. Das und die Leistungen Mayulus bei Rapid (Bild) lassen Skepsis aufkommen, ob Parensen  mit dem Franzosen ein ähnlich großer Wurf gelang wie seinem Vorgänger Andreas Schicker in den vier Jahren davor mit Kelvin Yeboah, Rasmus Höjlund, Emanuel Emegha und Mika Biereth, die durch ihre Abgänge 54,5 Millionen Euro in die Sturm-Kassa brachten. Gleichwertiger Ersatz für den Dänen ist der 1,93 Meter große Mayulu garantiert keiner. Biereth führt mit elf Toren die Schützenliste der Bundesliga an, erzielte in einem Jahr bei 47 Spielen 23 Treffer. Davon zwei in der Champions League.

Parensen strich die Wucht, Geschwindigkeit und Qualität von Mayulu in der Box, sprich Strafraum, hervor. Muss er auch tun. Es stimmt auch, dass Mayulu die Liga kennt, keine lange Eingewöhnungzeit braucht. Aber seine grün-weiße Bilanz lässt doch Zweifel aufkommen. Er gehörte 17 mal zur Startelf, begann einmal öfter auf der Bank. Von seinen elf Toren erzielte er fünf im Cup gegen die unterklassigen Gegner Donaufeld, Union Gurten, Amstetten und DSV Leoben. Er kam nicht an Guido Burgstaller, Marco Grüll und später an Isak Jansson vorbei. Dass Bristol ihn nach einem halben Jahr wieder ziehen ließ, sagt auch genug. Aber wenigstens ist das Risiko für Sturm überschaubar: Mayulu kam vorerst nur auf Leihbasis bis zum Saisonende. Ob Sturm ihn danach wirklich kaufen will?

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

4

Meist gelesen

Nach oben