Fußball

LASK gegen Oligarchen-Spielzeug: „Rasgrad ist zu schlagen!“

Das eindrucksvolle 4:0 gegen St.Pölten am Sonntag verdrängte beim LASK endgültig die Nachdenklichkeit über die Chancenlosigkeit zu Start in die Europa League beim 0:3 gegen Tottenham in London. Da regierte der Stolz über Leistung und Ergebnis, alle genossen mit Thomas Goiginger sein erstes Tor nach dem Kreuzbandriss. St.Pöltens Kapitän im Tor, Christoph Riegler, verhinderte mit zehn Paraden einen noch höheren Sieg. Egal, das Selbstvertrauen für das Duell der Verlierer vom letzten Donnerstag gegen Bulgariens Serienmeister Ludogorets Rasgrad stimmt: „Das ist eine Mannschaft, die man schlagen kann“, prophezeite Dominik Thalhammer. Besser gesagt, schlagen muss, will der LASK so wie vor einem Jahr in die k.o.-Phase der letzten 32, damit im Europacup überwintern. Da scheint Belgiens Tabellenführer Royal Antwerpen das größere Hindernis zu sein, derin Rasgrad 2:1 gewann. Weshalb es bei den Verlierern zum Trainerrauswurf kam. Pavel Vrba, ehemaliger tschechischer Teamchef und Meistermacher von Viktori Pilsen, musste gehen. Für ihn kehrte der Bulgare Stanislav Genchev nach inem Jahr wieder zurück.

Das bestimmte der Besitzer des Klubs, Oligarch Kyril Donustschiew, Besitzer des größten Pharma-Unternehmens von Bulgarien, Er kaufte den Klub 2010, seit 2012 wurde Ludogorez neunmal hintereinander Meister. Internationale Erfolge? Überschaubar. Das stört den Oligarchen an seinem Spielzeug. Einmal das Achtelfinale in der  Europa League, 2014 und 2016 in der Gruppenphase der Champions League, zuletzt aber Enttäuschungen. Letztes Jahr in der Qualifikation schon in der ersten Runde an Ferencvaros Budapest gescheitert, heuer in der zweiten durch eine 0:1-Heimniederlage gegen Midtjylland aus Dänemark. Bulgaren sind in der Mannschaft eher in der Minderheit, es dominieren Legionäre. Insgesamt 18 aus Frankreich, Portugal, Spanien, Holland, Rumänien, Brasilien, Benin, Madagaskar, Ghana, Senegal, Guinea-Bissau und dem Kongo. In Österreich spielte schon Ghana-Stürmer Bernard Tekpetey vier Monate im Herbst 2017 bei Altach als Leihgabe von Schalke 04. In Deutschland setzte er sich auch bei Paderborn und Fortuna Düsseldorf nicht durch, jetzt ist er bei Rasgrad.

So wie Kiril Despodov, der letzte Saison bei Sturm Graz als launische Diva aufgefallen war. Er wäre einer der den Unterschied machen kann. Aber er macht ihn zu selten. Daher verzichtete Sturms Sportchef Andreas Schicker  darauf, auch nur zu versuchen, ihn nochmals von Cagliari auszuleihen. Das wäre in Zeiten wie diesen finanziell kaum zu stemmen gewesen. Für Rasgrad offenbar doch. So ist Despodov einer von acht Neuen, die  Bulgariens Champion im Sommer holte. So wie Tekpetey oder den brasilianischen Mittelfeldspieler Alex Santana von Botafogo. Despodovs Bilanz gegen den LASK Im Grunddurchgang beim 0:2 in Graz 32 Minuten gespielt, beim 3:3 in Pasching nicht im Einsatz. Im Play-off beim 0:4 in Pasching 76 Minuten lang Mitläufer, beim 0:2 in Graz bis zur Pause. Also weder Tor noch Assist.

Foto: LASK.

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