Zur Saisoneröffnung zeigte Sturm Graz vor 12.670 Zuschauern dem „runderneuerten“ LASK rasch den Meister. Das frühe Pressing überforderte die Linzer, zwei Tore innerhalb von drei Minuten sorgten für eine 2:0-Führung nach zwölf Minuten, bei der es bis zum Ende blieb. Bis zur Pause kamen die Linzer nicht einmal gefährlich in den Strafraum des Titelverteidigers, der Chancen zu einer höheren Führung herausspielte, besser wirkte als im Finish der letzten Saison. Bezeichnend, dass Lukas Jungwirth, die neue Nummer eins im LASK-Tor, der beste Spieler der Verlierer war. Er wurde viel mehr geprüft als Sturms Matteo Bignetti, der um seine Chance spielt, weiter erste Wahl zu bleiben, auch wenn der dänische Keeper Oliver Christensen als Leihgabe von Fiorentina kommen wird.
Sturm wirkte sehr entschlossen, zum Start drei Punkte mitzunehmen. Die Kombination vor der Führung mitten durch die Linzer Abwehr war perfekt, nach der Flanke von William Böving köpfte der auffällige Otar Kiteishvili an die Latte, den Abpraller verwertete Leon Grgic ebenfalls per Kopf. Ein 19 jähriges österreichisches Stürmertalent der erste Torschütze der Saison, ein positives Zeichen. Als kurz darauf LASK-Innenverteidiger Andres Andrade Kiteishvilii im Strafraum foulte, verwandelte der Georgier den Elfmeter ganz souverän. Der Jubel der Grazer (Bild) zeigte ihr Selbstbewusstsein. Sie wussten, das ihnen nicht mehr passieren wird. „Wir hatten eine gute Energie in der Mannschaft, wirkten hungrig, der Teamspirit passte, ich kann mit der Leistung zufrieden sein, obwohl es auch Dinge gibt, die wir noch verbessern können“, resümierte Sturms Trainer Jürgen Säumel. Das galt auch die im Finish eingewechselten Youngsters Jacob Hödl und Belmin Beganovic. Was nicht passte, war die Verletzung, die der bis dahin starke neuen Innenverteidiger Tim Oermann knapp vor der Pause bei einer Attacke des Amerikaners Samuel Adeniran erlitt. Er musste durch Emanuel Aiwu ersetzt werden. In einer kurzen Phase, in der Sturm nach einer Stunde zu passiv wirkte, hatte der Meister Glück, dass ein Schuss von Christoph Lang an die Latte ging und ein Treffer des Ex-Rapidlers wegen Abseits von Keba Cisse, von dem der Ball zu Lang kam, nicht zählte.
Der neue LASK-Trainer Joao Sacramento sah den Elfmeter als Knackpunkt des Spiels, war trotz Niederlage stolz auf seine Mannschaft. Die weitere auf stimmliche Unterstützung von der Fantribüne verzichten muss: Die schweigt in Heimspielen weiterhin als Protest gegen CEO Siegmund Gruber.
Foto: Gepa/Admiral.