Fußball

Mit Co-Trainer Roman Kienast ist die Vienna in der zweiten Liga einzigartig

Bis zur Trennung vom 29 jährigen Alexander Zellhofer in der vergangenen Woche hatte die Vienna den jüngsten Trainer in der zweiten Liga. Den stellt jetzt Austrias Kooperationsklub Stripfing mit dem 31 jährigen Max Uhlig. Zellhofers Nachfolger Mehmet Sütcü ist mit 34 „erst“ der fünftjüngste Trainer der 16 Zweitligaklubs. Dafür kann man in der neuen Konstellation die Vienna punkto Co-Trainer als einzigartig bezeichnen. Nur Österreichs ältester Fußballklub beschäftigt einen, der bei einer Europameisterschaft spielte, in der Champions League ein Tor schoss und mit drei verschiedenen Klubs in der Bundesliga Meister wurde. Das hat Roman Kienast, der Freitag 40 Jahre alt wird, mit Rapid (2005), Sturm Graz (2011) und Austria (2013) geschafft. Zwischen den Meistertiteln mit Rapid und Sturm spielte er in Norwegen (Ham Kam) und Schweden (Helsingsborgs). Sein „Chef“ Sütcü  kam zwar wie er aus dem Rapid-Nachwuchs, spielte aber danach nur in den unteren Ligen bei Baumgarten, Simmering, dem FAC, Leobendorf, dem FC Marchfeld, Zwettl und Bisamberg. Was aber nichts über Trainerqualitäten aussagt.

In Rapids bisher vorletzter Meistermannschaft unter Josef Hickersberger war Kienast zusammen mit Andreas Ivanschitz, der ihn jetzt als Sportchef der Vienna vom U 18-Trainer zur ersten Mannschaft hochzog. Die Premiere war letzten Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim 0:3 gegen Rapid im Allianz-Stadion (Bild). Entscheidendere Tore als bei Rapid waren Kienast acht Jahre später bei der Wiener Austria gelungen. Da schoss er als Joker  in der Qualifikation gegen Dinamo Zagreb das Tor, das 2013 Violett in die Champions League brachte. Und dort beim 1:1 gegen den FC Porto das erste Tor der Austria in der Königsklasse. Damit schrieb er Geschichte. Unter Nenad Bjelica, derzeit Trainer bei Union Berlin.  Als Norwegen-Legionär wurde Kienast bei der Heim-Europameisterschaft 2008 in allen drei Gruppenspielen gegen Kroatien, Polen und Deutschland von seinem ehemaligen Rapid-Trainer, der Teamchef wurde (Hickersberger) eingetauscht. Elf Länderspiele bestritt Kienast insgesamt.

Bisher war er für die Entwicklung der Vienna-Talente zuständig, bis Ende Mai soll er gemeinsam mit Sütcü die Saison für die Vienna anständig zu Ende führen. Gelingt dies in den ausstehenden zehn Runden, dann könnte aus dem Interimsduo Sütcü-Kienast sogar ein endgültiges werden. Ihr erster Gegner wird am Sonntag Stripfing sein. Jener Klub, bei dem Kienast eine Saison lang sowohl Spieler als auch Co-Trainer war.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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